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Last Updated on 22. August 2019 by
Das historische Chaliang und seine Tempel.
Chaliang, der Ort der Thailändischen Historie, dem man ein besonderes Augenmerk schenken muss ! Hier finden wir auch Wat Phra Si Rattana Mahathat. Westlich vom historischen Park Si Satchanalai liegt eine weitgehend unbeachtete, jedoch geschichtlich sehr interessante und historisch relevante Region. Es ist ein alter historischer Vorposten des Militärs aus der Khmer-Zeit mit seinen Brennöfen, in denen die berühmte Sangkhalok-Keramik gebrannt wurde.
Wat Phra Si Rattana Mahathat Chaliang
Dieser im Jahre 1237 n. Chr. gegründete und errichtete Tempel nimmt heute noch eine besondere Stellung ein. Hier treffen mit den alten historischen Gebäuderesten und dem modernen Tempel die Jahrtausende zusammen.
Wo finden wir Chaliang und das
Wat Phra Si Rattana Mahathat Rajaworaviharn
Fast vollkommen wird der Tempel, der auf einer Halbinsel steht, vom Fluss Yom umschlossen. Die Übersichtskarten verleihen uns einen schönen Einblick in die Lage des Tempels, der zum historischen Park Si Satchanalai gehört. Er ist einfach zu erreichen. Man folgt einfach der Strasse am Yom, dem Fluß, der durch Si Satchanalai fließt, in Richtung Osten. Wunderbar ist der Tempel auch mit dem Fahrrad zu erreichen.
Deutlich erkennt man den Aufbau der Tempelanlage von rechts nach links:
- Der Ubosot
- Eingangstor ost mit der Umfassungsmauer
- Viharn Luang Pho To
- Prang im Ayutthaya-Stil
- Chedi Phra Tha Mutao
- Kleiner Viharn
- Viharn Phra Song Phi Nong
- Mandapa
Wat Phra Si Rattana Mahathat
Der Tempel Phra Si Rattana – oder wie er auch genannt wird: Wat Phra Sri Rattana Rajaworaviharn – ist nicht zu verwechseln mit dem Tempel gleichen Namens in Phitsanulok. Verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick. Wat Phra Si Rattana Mahatat befindet sich außerhalb der historischen Stadtmauern von Chaliang. Der Tempel ist fast vollständig vom Fluß Yom umgeben, da er auf einer Halbinsel in dem Flußbogen des Yom liegt.
Erbaut wurde er zirka im Jahre 1237 n.Chr. durch den Khmer-König Jayavarman VII. und geschichtlich ist der Tempel von höchsten Interesse, da dort im Jahre 1285 n.Chr. König Ram Kamhaeng die Phra That, ein kleines Häuschen oder Thruhe, deren Inhalt verehrt wird, ausgegraben haben soll. Leider ist der genaue Ort des Fundes oder der Ausgrabungsort nicht überliefert. Der König Ram Kamhaeng stellte Phra That einen Monat und sechs Tage aus, um den Fund zu verehren. Danach vergrub er Phra That in der Mitte von Si Satchanalai.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich dabei um den Ort handelt, auf dem heute Wat Chang Lom im historischen Park Si Satchanalai steht. Wat Phra Si Rattana Mahatat wurde nach diesem Ereignis im Jahre 1292 n. Chr. ähnlich dem Wat Chang Lom umgebaut. Der Ayutthaya Prang, also der zentrale Tempelturm, ist ein späterer Umbau aus dem 15. Jahrhundert nach Chr. Heute ist Wat Phra Sri Rattana Mahatat der einzige historische Tempel, der noch durch Mönche im rituellen Betrieb ist.
Der Ubosot von Wat Phra Si Rattana Mahathat
Angrenzend an den historischen Bereich des Tempels wurde in jüngeren Jahren die Ordinationshalle, der Ubosot, errichtet. Er wurde auf den Resten eines viel älteren Ubosot gebaut. In heutiger Zeit versammeln sich die Mönche dort regelmäßig zum Gebet. Der goldene Buddha ist in der Haltung „Die Erde als Zeuge nehmend“ errichtet worden.
Der historische Bereich von
Wat Phra Si Rattana Mahathat
Der ganze historische Bereich des Tempels ist von einer wuchtigen Mauer aus dicken Laterit Säulen und Platten umgeben. Immer wenn ich solche Bauwerke betrachte fällt mir auf, mit welchem Einsatz von Menschen und Material diese Massen von tonnenschweren Laterit-Blöcken bewegt wurden.
Das Eingangstor an der Ostseite der Anlage
Den eigentlichen Haupteingang bildet ein niedriges Tor in der soliden Laterit-Mauer. Drei massive Säulen mit einem Umfang, den meine Begleiterinnen gerade noch umgreifen können – geschätzt ungefähr ein Umfang von 4 Meter, stützen die Laterit-Abdeckung aus zwei gewaltigen Blöcken.
Diese Blöcke sind dabei kunstvoll von den Steinmetzen der damaligen Zeit verbunden worden. Auf dieser Abdeckung befindet sich ein kleiner Aufsatz, der uns wundervoll die Zeit der Entstehung vor Augen führt. Wer genau hinschaut erkennt sofort die Ähnlichkeit mit Angkor Wat und speziell die Gesichtszüge der Figuren aus dem Bayon in Angkor.
Damit kann sehr präzise die Entstehungszeit in den Zeitraum der Regierungszeit von Jayavarman VII. zuordnen. In Büchern über die Khmer wird beschrieben, dass die Gesichter von Bodhisattra Lokeshavara darstellen. Übersetzt aus dem Sankskrit bedeutet das „Herrscher der Welt“. Gleichzeitig sollen die Gesichter aber auch das Antlitz von Jayavarman VII. zeigen, der ja als König die weltliche Ebene des „Herrschers der Welt“ darstellte.
Eine andere Deutung verweist auf den hinduistischen Gott Brahma, der ja vier Gesichter hat. Unter den Gesichtern befinden sich Apsaras, halb menschliche, halb göttliche Tänzerinnen, die im Palast des Gottes Indra leben.
Der Prang von Wat Phra Si Rattana Mahatat
Sicherlich, das Haupinteresse der Besucher gilt dem Prang, dem riesigen Tempelturm in der Mitte des Geländes. Er ist geprägt durch seinen schlanken Ayutthaya Stil. Zeitlich befinden wir uns hier im späten 15. Jahrhundert n. Chr. Wissenschaftler vermuten, dass er auf einem früheren Gebäuderest errichtet wurde. Der Prang ist ein Musterbeispiel aus der Khmer-Epoche in Verbindung mit der Ayutthaya Zeit.
Prang im Wat Phra Si Rattana Mahathat
Auf halber Höhe befindet sich ein kleiner, hervorstehender Raum. Wie auch der ganz Prang besteht er auch aus Laterit-Blöcken, die mit weißem Stuck verkleidet wurden. Eine steile Treppe führt zu zu diesem Raum, der eine Ligam, eine heilige Darstellung Shivas, enthielt.
Auf diesem Gelände um den Prang herum befinden sich weitere Chedis, die sehr unterschiedlich erhalten sind.
Der Viharn Luang Po To
Nur noch die Reste vom einstigen Versammlungssaal sind erhalten. Von dem Sockel aus Laterit und den Säulen, die die Abdeckung trugen, gelangten die Mönche zur Treppe und damit zum Heiligsten des Tempels.
An der Rückseite, vor der Treppe zum Prang, befindet sich eine Buddha-Figur im Sukhothai-Stil. Die Haltung ist die selbe wie bei der Buddha-Figur im neueren Obosot.
Der kleine Viharn
Ein ganz bekanntes Bildnis Buddhas entdecken wir im sogenannten „kleinen Viharn“. Viharn ist in der Übersetzung aus dem indischen Sankrit ins Deutsche ein Wohnsitz oder ein Zufluchtsort. Damit ist gemeint, dass die Wandermönche hier in der Regenzeit Unterschlupf fanden.
Buddha sitzt auf der Naga-Schlange, die ihre sieben Köpfe schützend über den meditierenden Buddha hält. Die genaue Erklärung findet ihr hier bei der „Symbolik der Wochentage in Thailand“ beim Samstag-Buddha.
Phra That Mutao
Dieser nicht mehr ganz erhaltene Chedi ist eine Besonderheit. Er ist das vermutlich ältesten Bauwerk hier im Wat Phra Si Rattana Mahathat. Dieser Bereich ist durch eine Zwischenmauer vom Bereich des großen Prangs abgeteilt. Errichtet wurde er in der Mon-Dvaravati Epoche 7. – 11. Jahrhundert nach Christi. Informationen Hierzu bei der Geschichte Thailands Teil 2.
Die Unterkonstruktion ist achteckig. Wie auch bei dem großen Prang führt auf der Ostseite eine Treppe zu einer Kammer.
Bei Ausgrabungen auf dem Gelände fanden Archäologen eine goldene Spitze, die wohl einst den Chedi zierte.
Viharn Phra Song Phi Nong
Diese Gebäude oder besser die Reste des Gebäudes empfand ich persönlich als sehr schön. Seinen Namen trägt er wegen der beiden Buddha-Figuren, die sehr einträchtig nebeneinander sitzen.
Mandapa
Mandapa bezeichnet eine offene Säulenhalle, die einem heiligen Raum vorgelagert ist. Man könnte also auch Vorhalle sagen. Die Madapa diente als Schutz für die Gläubigen vor der Sonne und dem Regen bei religiösen Zeremonien.
Hier befindet sich auch ein großes stehendes Abbild Buddhas, das als Phra Attharot bekannt ist. Diese Abbildung war während der Sukhothai-Epoche äußerst beliebt und ein sehr ähnliches Abbild befindet sich im Wat Mahatat im historischen Park Sukhothai.
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