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Last Updated on 25. Juli 2024 by
Wer das so zum ersten Mal hört – Wat Singha – der denkt oft sofort: „wie ein Biertempel“ !
Doch mit dem bekannten und leckeren thailändischen Bier hat dieser Tempel in Kamphaeng Phet nur etwas im Namen zu tun. Wat Singha ist in der deutschen Übersetzung der „Tempel der Löwen“. Die thailändische Biermarke zeigt ebenfalls einen Löwen im Logo der Marke. Daher kommt der häufig auftretende Irrtum 🙂 Häufig wird es auch nur Wat Sing bezeichnet.
Wo finde ich das Wat Singha
Wat Singha ist einer von vielen Tempeln im Historischen Park Kamphaeng Pet. Der Park ist zirka 70 Kilometer von Sukhothai entfernt.
Verkehrsgünstig liegt der Park direkt an der Nationalstrasse 101, die von Kamphaeng Phet über Sukhothai und Nan bis an die Grenze nach Laos verläuft. Ich bin von Sukhothai aus mit meinem Motorrad gestartet und habe für die zirka 75 Km bis zum Eingang zum Historischen Park Kamphaeng Phet ungefähr 90 Minuten benötigt. Mit dem Auto geht es etwas schneller.
Von Bangkok aus sind es 360 Kilometer, von Chiang Mai aus 350 Km. Von diesen Orten gibt es auch Busverbindungen direkt oder mit Umsteigen in Phitsanulok.
Die Geschichte des Wat Singha
Gegründet wurde der Tempel im 15. oder 16. Jahrhundert n. Chr., das ist der Zeitraum der Ayutthaya-Epoche (1351 bis 1767). Seinen Namen erhielt er durch die Löwenstatuen, die man hier am Tempel vorfindet.
Sehr ungewöhnlich ist die Ausrichtung der Gebäude. Wie bei den Tempelanlagen in Thailand üblich sind die Aussenmauern des Tempels genau nach Osten ausgerichtet. Der Ubosot, also das heiligste Gebäude eines jeden Tempels, ist jedoch in einem abweichenden Winkel von zirka 5 Grad errichtet worden.
Der Rundgang im Wat Singha
Verschaffen wir uns als erstes einen Überblick über die Tempelanlage.
Von der Ostseite kann man das Tempelgelände betreten und man sieht einen Rest eines Viharn oder eines Sala (5), einer offnen Versammlungshalle. Ich habe bisher keinen Hinweis gefunden warum gerade dieser Viharn ausserhalb der Mauern angelegt wurde. Vermutlich diente er zur Gebetsvorbereitung und wurde im Uhrzeigersinn von den Gläubigen umrundet. Eine andere Erklärung wäre die des Salas, einem Gebäude ohne Seitenwände, das nur zum Schutz vor der Sonne oder dem Regen diente.
Der Eingang zum eigentlichen Tempelbezirk befindet sich auf der Ostseite der Einfassungsmauer aus Laterit-Gestein.
Der Ubosot
Der Ubosot (3) oder auch Bot genannt ist das Heiligste eines Tempels. Hier im Wat Singha ist er ein beeindruckendes Gebäude gewesen und im religiösen Zentrum befinden sich noch heute die Reste der großen Buddha-Statue (6).
Am Ubosot finden wir auch die Reste der Löwenfiguren, die dem Tempel seinen Namen gaben und auch Reste von Naga-Schlangen, die auf einen Einfluß von Khmer Baukunst hinweisen.
Das Wasserbecken war vermutlich zur rituellen Säuberung gedacht.
Umgeben ist der Ubosot des Wat Singha wie alle Bots mit 8 Bot-Steinen (4), den „Bai Semas“. Diese Steine begrenzen den heiligsten Ort. Leider sind auch hier nur Reste davon erhalten.
Der große Haupt-Chedi
Es ist ein ganz besonderes Gebäude im Wat Singha: der grosse Haupt-Chedi mit den vier Nischen in der unteren Ebene. Über das frühere Aussehen dieses Chedis gibt es zwei unterschiedliche Meinungen. Die eine geht davon aus, dass der Chedi eine Glockenform besaß, die andere Meinung ist, dass es eine Form der Lotus-Knospe war. Dies zeigt auch die Rekonstruktionszeichnung des Fine Art Department , des Kulturministeriums Thailands.
Der Haupt-Chedi (1) ist nur im unteren Teil erhalten geblieben und von den in den vier Nischen vorhandenen Buddha-Statuen sind nur zwei, nämlich die an der Ostseite und die an der Nordseite zu entdecken. Im Vordergrund des oben gezeigten Bildes steht einer der vier an den Nischen gegenüber stehenden Altäre (7).
Wer mehr über die Buddha-Statuen und deren Handhaltung erfahren möchte, dem sei der Beitrag Die Gestik der Buddha-Darstellungen Teil 1 – 3 empfohlen.
Neben dem Hauptchedi befinden sich jeweils an den vier Ecken die Reste von kleineren Nebenchedis (2). Dazu sei hier anzumerken, dass zwei weitere ausserhalb der grossen Mauer zu finden sind.
Hinter dem Hauptchedi befindet sich noch eine weitere Abgrenzung, die ich als „kleinere Mauer“ (9) bezeichnet habe.
Südlich des Grossen Chedis befindet sich einer der weiteren Viharns (5). In den Viharns befanden sich einst auch sicherlich Buddha-Statuen. Diese Gebäude dienten den Gläubigen und den Mönchen für rituelle Gebete und Handlungen. Leider sind auch hier nur die Grundmauern aus Laterit und die Säulenstümpfe erhalten geblieben.
Resume des Besuches vom Wat Singha in Kamphaeng Phet
Eindeutig ist der Unterschied in den Anlagen im Vergleich zu Sukhothai zu erkennen. Der Park ist durch die Bäume schattiger und somit angenehmer zu erkunden. Für den historisch Interessierten ist Kamphaeng Phet mit dem Wat Singha ausnahmslos zu empfehlen. Ob man jedoch die 60 Kilometer für den Historischen Park extra auf sich nehmen will, das sei jedem selbst überlassen.
Wer mehr über den Historischen Park in Kamphaeng Phet erfahren möchte findet hier Historischer Park Kamphaeng Phet – Thailand weitere Informationen.
Ein weiterer Historischer Park befindet sich in Si Satchanalai – Der historische Park Si Satchanalai
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Euer Reiner
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Mit lieben Gruß
Reiner
Na klar, dass wir noch mehr von Deinen großartigen Artikeln von Thailand wollen. LG Ulrike
Vielen Dank liebe Ulrike ! 😉