Inhaltsverzeichnis
Last Updated on 18. August 2024 by
Neues und Unbekanntes vom Wat Si Chum
Wat Si Chum ist eigentlich ein besonderes „Aushängeschild“ im „Historischen Park Sukhothai„. Täglich kommen thailändische Schulklassen, Gläubige, die den Buddha verehren wollen und natürlich unzählige Touristen zum Wat Si Chum. Viele dieser Besucher umrunden das Heiligtum und übersehen dabei Dinge und Gebäude, die hochinteressant sind.
Im ersten Bericht über das historische Wat Si Chum haben wir schon einen guten Blick über diesen bemerkenswerten Tempel erhalten. Nun wollen wir gemeinsam die weiteren Sehenswürdigkeiten erkunden.
Wo befindet sich Wat Si Chum
Der Tempel liegt außerhalb der historischen Stadt (Mueang Kao – เมืองเก่า) im Nordwesten. Er gehört aber zum Historischen Park Sukhothai. Anhand der Karte ist es leicht zu finden:
Der südliche Treppenaufgang im Wat Si Chum
In der südlichen Wand befindet sich ein Aufgang zum Dach des Gebäudes. Dieser Zugang ist jedoch für die Besucher gesperrt. An der Decke dieses Aufgangs befinden sich mehr als 50 gravierte Platten, die die fünfhundert Leben Buddhas vor seiner Erleuchtung zeigen. Diese Platten waren in historischer Zeit am Chedi des Wat Mahathat angebracht und wurden bei einem Umbau am Wat Si Chum verarbeitet. Man bezeichnet diese Platten als Darstellung des Jataka (Die Geburtsgeschichte). Die Jataka kommt aus dem Sanskrit und sind Geschichten, die vermutlich aus anderen Religionsformen in den Buddhismus einflossen. Im Aufgang vom Wat Si Chum dienen sie als symbolischer Aufstieg zur Erleuchtung an der Buddha-Statue. Man vermutet auch, dass dort auch Mönche emporgestiegen sind und von dort aus, so zusagen mit Buddhas Stimme, zu den Gläubigen gesprochen haben.
Es war mir bisher leider nicht möglich diesen Gang zu betreten, doch als ich die Bilder aus dem Gang sah, die mir freundlicherweise vom Ramkhamhaeng National Museum zur Verfügung gestellt wurden, konnte ich verstehen, warum eine Begehung nicht möglich war.
Der Treppenaufgang ist nur zirka 40 Zentimeter breit und man muß deshalb fast seitlich gehen. Dazu kommt die für Thailand übliche feuchte und schwüle Luft. Wenn so mehrere Personen hintereinander gehen und einem plötzlich übel wird oder dieser sogar ohnmächtig wird, ist eine Hilfeleistung fast nicht möglich.
Doch durch die Fotos des Museums erhalten wir trotzdem einen Ausblick auf die Buddha-Statue, der sonst nicht möglich ist.
Die Jataka Abbildungen
Ein weitere Highlight in dem Treppenaufgang sind die „Jataka-Abbildungen“. Dabei handelt es sich um Gravuren einzelner Geschichten auf Schiefertafeln.
Weitere Repliken dieser Abbildungen befinden sich in einem Treppenaufgang des Ramkhamhaeng National Museums in Sukhothai.
Diese faszinierenden, jedoch für uns schwer zu ergründenden Abbildungen der 547 Jataka-Erzählungen, sind ein Teil des Pali-Kanons. Dieses ist die älteste überlieferte Sammlung von Lehr-Reden des historischen Buddha, dem früheren Prinzen Siddhartha Gautama.
Weitere Informationen zu diesem Thema findet Ihr im einem einzelnen Posting, das noch folgt!
Der unbekannte Tempel neben Wat Si Chum
Nur die Wenigsten wissen und besuchen „วัดศรีชุม (ใหม่)“, den Tempel Wat Si Chum – neu. Er befindet sich im Süden neben dem historischen Wat Si Chum. Er ist über einen kleinen Umweg zu erreichen. Folgt man der Straße vom Parkplatz vom Wat Si Chum aus, dann kommt man zur Hauptstrasse. Dort biegen wir rechts ab und kommen zu einer Kurve nach rechts. Zirka 100 Meter nach der Kurve kommt eine Kreuzung, an der wir auch nach rechts abbiegen müssen und kurz danach erreichen wir den Tempel.
Der ungewöhnliche Turm von Neu-Wat Si Chum
Ich muß zugeben, dass ich erst etwas irritiert war als ich vor diesem Turm stand. Ist er alt – historisch oder wurde er später gebaut?
Ich muß Euch bisher die Antwort schuldig bleiben. Ich vermute, dass er aber aus neuerer Zeit stammt. Fest steht, dass er einen Anbau hat.
In der Zeit, in der ich noch Fotos machte, kamen einheimischen Besucher und betraten den schmalen Eingang an der Seite. Neugierig geworden folgte ich den Thailändern.
Nachdem ich mich durch den Eingang gezwängt hatte erblickte ich einen Durchgangsraum mit Buddha-Statuen. Er schien neueren Datums zu sein, hatte aber auch Laterit- und Backsteine, die durchaus älteren Datums sein könnten. Durch einen weiteren Durchgang erreichte ich einen Raum, der mit großen Buddha-Statuen an den Wänden geschmückt war. Hier waren auch die Abbilder von ehrwürdigen Mönchen ausgestellt. Als etwas ganz Besonders empfand ich hier wieder einmal die thailändische Bauweise. Bitte beachtet mal die Decke des Raumes an der hinteren Wand. Man hatte nicht genug Raumhöhe und so wurde ganz einfach ein Loch für den Haaraufsatz der Buddha-Statuen in der Decke freigelassen.
Der Viharn des Tempels Wat Si Chum neu
Nach dem Verlassen des merkwürdigen Turmes hörte ich seltsame, aber wohltuende Klänge. Sie kamen aus dem nahe gelegenen Viharn, also der Versammlungshalle des Wat Si Chum – Neu. Also schnell Schuhe aus, Fotoapparat auf die neue Umgebung eingestellt und dann leise den Raum betreten. Das, was ich vorfand war beindruckend. Zuerst fielen natürlich die goldenen Buddha-Statuen auf. Alles war frisch und sauber und glänzte in voller Pracht. Die dort anwesenden Frauen rezitierten Verse, die ich leider nicht verstand. (Verdammt noch mal, warum kann man im Alter nicht mehr so gut eine Sprache lernen?) Vielleicht hilft mir ja jemand bei der Übersetzung weiter.
Da ich nicht stören wollte setzte ich mich in die hinterste Ecke des Viharn und lauschte den Klängen. Ich kann nur jedem empfehlen, der Thailand besucht, sich diese Zeit immer mal zu nehmen, um das wahre und reale Thailand zu entdecken. Es dauerte nicht lange und mich erfüllte eine Ruhe und Ausgeglichenheit, die uns leider hier in Deutschland und den angrenzenden Staaten verloren gegangen ist. Eine etwas ältere Frau drehte sich um, ich fiel eben doch wegen des Klickens des Fotoapparates auf, 🙂 sie sah mich aber freundlich an, lächelte, um sich dann wieder Buddha zu widmen. Ich wollte nicht weiter stören, außerdem schmerzten meine Muskeln, da ich immer wieder versuche im Lotussitz mit gekreuzten Beinen zu sitzen, auch heute noch. Leider funktioniert auch dieses im Alter nicht mehr so wie ich es mir wünsche. Der Körper macht eben doch nicht immer das, was der Geist möchte 😉
Resume des Besuchs von Wat Si Chum
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass meine Neugierde nie versiegt und dass mein Weg für mich genau der richtige ist. Neues erkunden, nie ängstlich sein und immer offen für Neues. Es lohnt sich für die Besucher Thailands auch einmal abseits der normalen Tourismuspfade zu wandeln.
Gibt es in Thailand einen Biertempel – In Kampaeng Pet finden wir Wat Singha
Ein Teespende für meine Arbeit!
Wer postet trinkt Tee und der kostet Geld! Wer mich, meinen Blog und meinen Teekonsum unterstützen möchte, darf gerne mir eine, oder mehrere Tassen Tee über PayPal ausgeben!
Mit dem Schieberegler könnt Ihr die Anzahl der gespendeten Tees auswählen! 😉
Vielen Dank, Euer Reiner
Wenn Euch meine Beiträge gefallen und ihr keinen Beitrag versäumen wollt meldet Euch doch einfach zum Blog an! Ihr erhaltet dann die neusten Mitteilungen als Hinweis per Mail!
Alle Fotos und Texte unterliegen dem Copyright FOTO-KERNER Reiner Kerner 2018-2020
Sollten Sie Interesse an Fotos oder anderen Medien für Ihre Unternehmungen und Werbezwecke haben, oder einer Kooperation sich vorstellen können, wenden Sie sich bitte per E-Mail direkt an mich.