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Last Updated on 19. September 2022 by
Wie immer sitze ich im Garten, vor mir ein Blog Schreibpapier und genieße die wärmende Sonne! Papier, so etwas Profanes, Nebensächliches und Allgegenwärtiges! Ich zerknülle ein Blatt Papier und werfe es lieblos in die Ecke. Doch halt! Was lese ich dort auf dem Papier, das ich als Schreibunterlage verwende:
Sonderausstellung „Faszination Papier“ im Gustav Lübcke Museum in Hamm vom 14.08.2022 bis 15.01.2023!
Eine Ausstellung über Papier? Was für eine Faszination soll von Papier ausgehen? Was wird das wohl schon sein? Stopp, Reiner, rufe ich mir innerlich zu! Nur keine Vorurteile – rauf auf’s Motorrad und nach Hamm.
Wo finde ich die Sonderausstellung „Faszination Papier“
Das Museum ist einfach und schnell zu erreichen. In der Nähe von zwei bedeutenden Autobahnen und nur 2 Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt es im Zentrum von Hamm. Ein großes Parkhaus direkt am Bahnhof gelegen – Parkhaus am Bahnhof – Heinrich-von-Kleist-Forum (Einfahrt Gustav-Heinemann-Straße) bietet genug Einstellplätze und ist dabei noch als preiswert zu nennen.
Anreise mit dem eigenen Fahrzeug
- A2: Abfahrt Hamm in Richtung Hamm/Innenstadt auf Werler Straße (B 63) Richtung Hauptbahnhof fahren
- A1: Abfahrt Hamm/Bergkamen in Richtung Hamm/Innenstadt auf Dortmunder Straße (B 61) Richtung Hauptbahnhof fahren
Anreise mit der Bahn
- Ausstieg Hbf. Hamm in Richtung City
- Regionale Züge, wie auch zahlreiche ICEs halten am Hauptbahnhof Hamm und ermöglichen eine bequeme Anreise.
Zur Geschichte der Ausstellung
Schon vor zwei Jahren begann unter der Leitung der Kuratorin für Kunst des 20. Jahrhunderts, Frau Dr. Diana Lenz-Weber, die Vorbereitung zu dieser einmaligen Ausstellung. Initialzündung war die Betrachtung eines historischen Papierfächers durch Frau Dr. Diana Lenz-Weber. Dieses kunstvolle, aber auch zerbrechliche Kunstwerk brachte sie zum Nachdenken über ein Material, das wir alle kennen und das so viele Anwendungen in unserem Leben hat.
Es wurde nach den ersten gemeinsamen Gesprächen mit Kollegen und Mitarbeitern ein Ausstellungskonzept entwickelt, das mit der Zeit immer faszinierendere Formen annahm und auch bei anderen Institutionen Interesse und Unterstützung fand. So beteiligte sich das Mode Design Colleg Düsseldorf mit der „Kollektion „prêt à papier“ – Mode aus Papier – an diesem Projekt.
Es wurde ein weltweiter Aufruf an die Künstlerszene gestartet und mehr als 60 Einsendungen von verschiedensten Künstlern überraschte das Team, das nicht mit einer so positiven Resonanz gerechnet hatte.
Wie immer im Leben, wenn nur eine begrenzte Möglichkeit an Fläche und Raum gegeben sind, musste eine Auswahl getroffen werden. Frau Dr. Diana Lenz-Weber hatte es mit ihrem Team nicht einfach, da sehr viele der Einsendungen ausstellungswürdig waren. Es fiel die Auswahl auf Projekte von 31 Künstlern aus ganz unterschiedlichen Themengebieten.
Faszination Papier – die Ausstellung
Man macht sich im täglichen Leben kaum Gedanken in welchen Anwendungen und Formen der Werkstoff Papier anzutreffen ist. Im Gustav-Heinemann Museum Hamm zeigen die 31 Künstlerinnen und Künstler Werke aus dem In- und Ausland. So sind Länder wie Vietnam, Mexiko, Italien Frankreich, USA, Östereich, Israel, Großbritannien, Belgien, Türkei, Niederlande, Kolumbien, Schweiz und Deutschland vertreten. Werke aus Papier, Pappe und Pappmachés, die den Besucher einladen immer aufs Neue wechselnde Standpunkte einzunehmen und dadurch immer wieder die unendliche Vielzahl der Formen und Perspektiven zu entdecken.
Dabei sind die Anwendungsfälle wie das Material selbst. Mal erscheint Papier zart, filigran, verletzlich, durchscheinend und in dieser Form ungewöhnlich – um dann im nächsten Ausstellungsstück stark, überwältigend und fast erdrückend zu wirken. Bei allen ist es faszinierend die Machart zu erkunden, um dann ehrfürchtig den enormen Fleißaufwand der Künstler zu würdigen, die tausende von Papierschnipseln oder Papierröllchen zu einem ausdrucksstarken Werk zusammenfügten. Dabei zeigen die Kunstwerke jedoch sowohl naturalistische Themen aus der Architektur und Mathematik auf und haben aber auch politische, kulturelle oder sozialkritische Aussagen.
Vorstellung einzelner Werke
Hinter dieser aufwändigen Sonderausstellung stecken auch bemerkenswerte Zahlen und Fakten:
einige Ausstellungsstücke haben einen erstaunlichen Aufwand erfordert, sei es durch ihre Größe oder durch ihr Gewicht und die Anzahl der einzelnen Teile, die dann vorsichtig im Museum wieder zusammengefügt werden mußten. Einige Künstler reisten zu diesem Zweck extra aus fernen Ländern an um den Aufbau persönlich zu kontrollieren.
Die Installation der Künstlerin Birgit Knoechel aus Östereich gehört zu diesen Werken. Auf dem Foto erkennt man ohne Vergleich nicht die Größe dieser Installation, die eine große Ecke zweier Wände hier im Gustav-Lübcke Museum einnimmt. Ich habe dies extra so fotografiert, Sie sollten sich selbst einen Eindruck verschaffen und diese Sonderausstellung unbedingt besuchen.
Für mich stellte sich spontan die Frage Papier: ist schnell durch Feuer oder durch zu eifrige Besucher zu beschädigen, aber Frau Dr. Diana Lenz-Weber versicherte mir, dass die Ausstellungsstücke gut überwacht werden und auch extra versichert sind. Ich war weiter neugierig und die Kuratorin verriet, dass es sich mal schnell um fünfstellige Eurobeträge handeln kann. Daran sieht man, dass nicht nur das Papier der Geldscheine einen besonderen Wert hat. 😉
Hoang Tien Quyet schuf so wie auch einige andere Künstler extra für die Sonderausstellung im Gustav-Lübcke Museum Hamm einige Kunstwerke, wie zum Beispiel den Löwen, in Origami Papierfalttechnik.
Welches ist wohl Ihr Favorit der Ausstellung „Faszination Papier“ ?
Alle Werke hier vorzustellen würde den Rahmen sprengen, daher hier noch zwei meiner persönlichen Favoriten:
Audrey Hepburn, wer kennt nicht dieses Bild mit der Schönheit ihrer Augen! Die Künstlerin verwandelte dieses Bild auf Japanpapier, bedruckt, Indian Tusche und zerschnitt dies in Reihen von hunderten oder tausenden von Papierstreifen, die sie dann zu diesem Kunstwerk zusammenführte.
Dieses große und farbig unterlegte Kunstwerk faszinierte mich durch die perfekte und sehr filigrane Ausführung. Wieviele Tage und Stunden hat wohl die Künstlerin damit verbracht die feinen Linien und Flächen auszuschneiden. Hier und in der ganzen Ausstellung sollte man sich bei der Betrachtung der einzelnen Werke Zeit nehmen um auch die Feinheiten zu erkennen.
Rahmenprogramm rund um die Sonderausstellung – Faszination Papier
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Zusammenarbeit vom Gustav-Lübcke Museum mit der Stadt Hamm und dem Mode Design College Düsseldorf. Die Idee tragbare Kleidung aus Papier zu erstellen ist nicht ganz neu, jedoch wurde dieses Thema sehr gerne aufgegriffen. So entstanden einige Entwürfe von den Schülern und Schülerinnen des Design College Düsseldorf. Diese werden in naher Zukunft in den nur einige Schritte vom Museum entfernten Schaufenstern des ehemaligen Gebäudes der Galleria-Kaufhof – Bahnhofstraße 6-12, 59065 Hamm, ausgestellt werden. Bisher stehen einige der Kreationen im Museumsbereich „Angewandte Kunst“ bis zum Umzug in die Schaufenster der ehemaligen Galleria-Kaufhof.
Rund um die Sonderausstellung „Faszination – Papier“ bieten das Gustav-Lübcke Museum Hamm und seine Mitarbeiter ein breites Rahmenprogramm für Klein und Groß – für Kindergartenkinder, Schulklassen – aber auch für Großeltern und Enkel.
Besondere Sonderveranstaltungen und die Begleitausstellung „Prêt-à-papier“ sowie die Papierinstallationen in der Stadthaus Gallerie runden das Programm ab.
Weitere Informationen hierzu auf der Internetseite:
https://www.museum-hamm.de/ausstellungen/aktuell/faszination-papier-fascination-paper/
Resumé zum Besuch und weitere Informationen
Selbst für Menschen, die nicht so viel mit der „modernen Kunst“ anfangen können, ist diese Ausstellung sehr zu empfehlen. Das Team rund um Frau Dr. Diana Lens-Weber hat es geschafft eine abwechslungsreiche und in der Auswahl der Kunstwerke stimmige Sonderausstellung im Gustav-Lübcke Museum zu schaffen. Selbst Laien in der Kunstszene werden fasziniert sein und wer offen die Dinge betrachtet wird bei jedem Schritt eine ganz neue Sicht davon erlangen. Diese Ausstellung ist auch für Kinder sehr geeignet, da sie die Phantasie anspricht.
Die ausstellenden Künstler
Andi LaVine Arnovitz, Lore Bert, Su Blackwell, Isabelle de Borchgrave, Nathalie Boutté, Marc Bühren, Lauren Collin, Sandra del Pilar, Goekhan Erdogan, Darja Eßer, Angela Glajcar, Manuela Granziol, Junior Fritz Jacquet, Beth Johnson, Birgit Knoechl, Azade Köker, Corinna Krebber, Marianne Lammersen, Miriam Londoño, Hoang Tien Quyet, Thomas & Renée Rapedius, Fiene Scharp, Annette Schröter, Simon Schubert, Bianca Severijns, Martin Spengler, Ewa Stawiarska-Zygalska, Jessica Toliver, Michael Velliquette, Tilmann Zahn
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