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Last Updated on 30. Januar 2023 by
Der Berliner Dom – mitten im Zentrum von Berlin
Der Berliner Dom ist auf der Museumsinsel mitten in Berlin gelegen. Gotteshaus der Könige und der Kaiser. Grablege der Hohenzollern. Er erstrahlt nach dem Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg und nach der nicht Beachtung durch die Regierung der DDR in neuem Glanz.
Wo findet man den Berliner Dom?
Der Berliner Dom befindet sich auf der Museumsinsel im Bezirk Mitte. Er bildet den östlichen Abschluss zum Lustgarten hin, sein östlicher Abschluss liegt an der Spree.
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag: 11 bis 20 Uhr, letzter Einlass 19 Uhr
Freitag: 11-19 Uhr, letzer Einlass 18 Uhr
Samstag: 11 bis 20 Uhr, ab 16.00 Uhr nur Kuppelrunde, letzter Einlass 19 Uhr
Sonntag: 12 bis 20 Uhr, letzter Einlass: 19 Uhr
Keine Besichtigung während der Gottesdienste oder Veranstaltungen
Barrierefreier Zugang links vom HauptportalEintritt
Ab März 2020 ist die Hohenzollerngruft wegen Restaurations- und Umbaumaßnahmen bis auf Weiteres nicht mehr für Besucher zugänglich!
- Mit der S-Bahn bis Station Hackescher Markt – Linien S3, S5, S7, S9
- Zahlreiche Buslinien verkehren aus ganz Berlin zum Zentrum und der Museumsinsel
Weitere Informationen erhaltet Ihr bei den Informationsstellen der BVG – Informationen der Berliner Verkehrsbetriebe
Überblick über das Gebäude des Berliner Doms
Der Bau des Berliner Doms ist in mehreren Teilen und Räumlichkeiten angelegt.
- Im Norden die Denkmalskirche (1975-1976 abgerissen)
- Im Süden die Tauf- und Traukirche
- Als Zentralbau die Predigtkirche mit der gewaltigen Kuppel
Im Innenraum
- Das Kaiserliche Treppenhaus
- Die Hohenzollerngruft
Die Denkmalskirche im Berliner Dom
Wie schon in der Einleitung beschrieben wurde dieser Teil des Doms in der Zeit der „Deutschen Demokratischen Republik – DDR“ (1949 – 1990) gesprengt und abgebrochen.
Man betrat diesen Teil des Berliner Doms durch 3 Türen unterhalb der Orgel. In den Nischen der kleinen Kapellen standen Grabmale und leere Prunksärge des Hohenzollern-Geschlechts. Diese Prunksärge, unter anderem vom „Grossen Kurfürst“ -Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg (16.02.1620 – †09.06.1688) und Herzog von Preußen und seines Sohnes des „schiefen Fritzen“ – Friedrich I. von Preußen (11.06.1657 – † 25.02.1713), der wegen einer Wirbelsäulenverkrümmung diesen Namen erhielt, wurden in die Predigtkirche umgebettet.
Der Kopf einer dort vorhandenen Bismark-Statue konnte vor der vollkommenen Zerstörung gerettet werden und fand ebenso in der Hohenzollerngruft unter der Predigtkirche seinen Platz.
Als Baustoff für die Denkmalskirche wurde edler Marmor aus Nassau, Italien und sogar aus Brasilien verwendet. Das Dach bildete ein Tonnengewölbe. In der Mitte des Bodens befand sich ein Aufzug aus Bronze, der den Transport der Särge in die Gruft diente.
Nach der Sprengung der Denkmalskirche am 30. Oktober 1975 blieben vom Kirchenbauwerk nur 204 Teile erhalten. Diese werden bis heute aufbewahrt.
Immer mehr Menschen bemühen sich um einen durchaus möglichen Wiederaufbau der Denkmalskirche. Dort könnten dann die noch erhaltenen Fragmente der originalen Kirche wieder ihren angestammten und würdigen Platz am Berliner Dom einnehmen.
Die Tauf- und Traukirche
Im südlichen Teil der Predigtkirche, gegenüber der Orgel, befindet sich der Zugang zur Tauf- und Traukirche im Berliner Dom. In diesem Raum finden bis zu 200 Personen Platz. Obwohl dieser schmal ist, wirkt er feierlich.
An der Ostseite befand sich einst ein wundervoll geschnitzter Holzaltar und ein von Christian Daniel Rauch gefertigtes, aus Marmor bestehendes Taufbecken. Leider ist der Holzaltar verschollen und so steht dort ein aus rotem Marmor gefertigter Altar.
Er wurde aus den Trümmern der Denkmalskirche in den 70iger Jahren gefertigt. Das Altarbild stammt aus dem Jahr 1820 und wurde von Carl Begas d. Ä. gemalt. Den Auftrag dazu hatte König Friedrich Wilhelm III. gegeben. Zwei weitere Bilder sind hier noch zu sehen. Die „Taufe Christi“ und „Hochzeit zu Kana“ sind Bestandteil der künstlerisch wertvollen Ausstattung. Der Boden der Tauf- Traukirche besteht aus Sollenhofener Sandstein.
Das Kaiserliche Treppenhaus
Das Kaiserliche Treppenhaus befindet sich an der Südwestecke des Berliner Doms. Der Kaiser Wilhelm II. ( 1859 – † 4. Juni 1941) und die Kaiserin Auguste Viktoria (22.10.1858 – † 11.04.1921) mit vollen Namen „Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg) nutzten diesen Eingang bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918.
Das Treppenhaus führt zur Tauf- und Traukirche und zur Kaiserloge in der Predigtkirche. Extra für die Kaiserin wurde neben dem Treppenhaus ein Fahrstuhl eingebaut, der elektrisch betrieben wurde. Er war der ersten im Berlin der damaligen Zeit und stammte von einer amerikanischen Firma.
Verschiedenfarbige Marmorarten für die Säulen, Pilaster (eingemauerte Teil- oder Halbsäulen) und die Baluster (die Säulen am Handlauf) bilden einen schönen Gegensatz zu den aus Gips bestehenden goldenen Kapitellen. Ganz besonders sind die Temperagemälde des Landschaftsmalers Albert Hertel, die Motive aus dem Leben Christi zeigen.
Die Predigtkirche
Betritt man durch die Vorhalle den Raum der Predigtkirche ist man zuerst überwältigt. Eine evangelische Kirche und solch eine Pracht. Gold, Marmor, die Glasmalereien und das edele Mobiliar. Wohin soll man nur zuerst blicken?
Die Predigtkirche ist in der Grundfläche als ein unregelmäßiges Achteck errichtet. Die vier mächtigen Sandsteinpfeiler tragen den außerordentlich wuchtig wirkenden Kuppelbau. Seine Höhe beträgt 74 Meter und hat einen Durchmesser von 33 Metern. Der Fußboden der Kirche ist mit Solnhofer Platten bedeckt. 2100 Besucher finden auf dem aus Eiche gefertigten Gestühl einen Sitzplatz.
Gegenüber der Kaiserlichen Empore befindet sich der Altarraum. Sieben Stufen trennen diesen von den Sitzplätzen der Gläubigen. Der Petrus Altar und der weiße Taufstein aus feinstem Marmor sind jedoch für die Besucher des Berliner Doms nicht sichtbar. Sie stehen hinter der „Apostelwand“. Sie standen einst im vorherigen Dom und dienten als Chorschranke. Die „Wand“ stammt vom genialen Baumeister und Künstler Schinkel (* 1781 – † 1841) und wurde 1821 gefertigt. Die 12 Apostel waren früher aus Bronze und wurden 1905 vergoldet. Die beiden Kandelaber , 1821 aus Eisenguss gefertigt, stammen auch von Karl Friedrich Schinkel.
Links neben dem Altarraum steht eine aus Eichenholz errichtete und aufwändig vergoldete Kanzel.
Ein wahres Meisterwerk sind die Altarfenster, die ein wundervolles Licht in den Kirchenraum einlassen. Sie wurden in einer speziellen Technik mit geätzten Überfanggläsern gefertigt. Die drei Hauptfenster stellen dabei von links nach rechts die Geburt, die Kreuzigung und die Auferstehung von Jesus Christus dar.
Die Orgel
Ein weiteres Highlight ist die von der Firma Wilhelm Sauer gefertigte Orgel. 113 Register über 7200 Pfeifen verzaubern die Zuhörer mit einem einmaligen Klangerlebnis.
Die Sarkophage Friedrich des I. und der Königin Sophie Charlotte
Diese Särge befanden sich einst in der Denkmalskirche und stehen heute in der Predigtkirche. Beide sind von dem Bildhauer und Architekten Andreas Schlüter (vermutlich *13. Juli 1659 – † vor dem 23. Juni 1714) entworfen worden. Er schuf auch das große Reiterstandbild des Großen Kurfürsten.
Die Kuppel im Berliner Dom
Das besonders Aufsehenserregende im Dom ist aber die riesige Kuppel. Die dortigen 8 Bilder haben das Thema „Seligpreisung“. Es sind je 39 Quadratmeter große Mosaike, bestehend je Bild aus 500.000 Steinen mit zirka 2000 unterschiedlichen Farbtönen. Durch den Krieg stark beschädigt zerfielen die Mosaike in ihre Bestandteile und wurden ab 1996 bis 2002 restauriert. Im Scheitelpunkt der Kuppel sehen wir die „weiße Taube“, ein Zeichen für Frieden, Freiheit und die Anwesenheit Gottes.
Der Rundgang an der Aussenseite des Kuppelbaus
Gut zu Fuß sollte man schon sein, wenn man den fantastischen Blick über ganz Berlin erleben will. 267 Stufen führen hinauf auf den in 50 Meter Höhe gelegenen Rundgang um die Kuppel. Beim Aufstieg kommt man am sehenswerten Dommuseum vorbei und kann an den vielen Ausstellungsstücken, die an den Wänden präsentiert werden, verweilen und sich vom Aufstieg erholen. Oben am Rundgang angelangt erlebt man 110 Meter Berlin pur. In der Nachbarschaft des Berliner Doms erkennt man das „Rote Rathaus“, natürlich den Fernsehturm am Alexander Platz, die Sophienkirche, die Gebäude der Museumsinsel und viele historische und neue Gebäude der seit der Maueröffnung schnell wachsenden Stadt.
Die Hohenzollerngruft im Berliner Dom
Eine bedeutende Sehenswürdigkeit des Berliner Doms ist leider für einige Jahre nicht mehr zu besichtigen, was ich persönlich sehr bedauerlich finde. Die Hohenzollerngruft ist ab 1. März 2020 für die Öffentlichkeit nicht mehr zu besichtigen. Die Grablege der Hohenzollern wird aufwendig renoviert, die Särge restauriert und die Gruft erhält einen barrierefreien Zugang. Veranschlagt ist eine Bauzeit von zirka 3 Jahren – bis Anfang 2023, aber wer weiß schon, ob diese Planung eingehalten wird. Berlin hat ja so als Stadt ihre eigenen Erfahrungen mit der Fertigstellung von Bauwerken 😉
Manche Menschen behaupten es sei gruselig – andere sind fasziniert von den 100 Särgen, die eine Geschichte von 500 Jahren repräsentieren. 51 Sandsteinsäulen tragen die in schlichtem Weiß gehaltenen Gewölbe.
Betrachtet man die unterschiedlichen Särge mit Ruhe und Sorgfalt, dann erkennt man deutlich den Unterschied im Aussehen und dem sich daraus ergebenden geschichtlichen und künstlerischen Repräsentationsverhalten der jeweiligen Epoche.
Schlichte Zinnsärge aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts und die prunkvollen Särge der Familie des Großen Kurfürsten verdeutlichen dies anschaulich.
Ein sehr informatives Video befindet sich auf der Internetseite des Berliner Doms: 500 Jahre Hohenzollerngruft
Wer mehr über die Geschichte des Berliner Doms erfahren möchte, dem sei dieser Linke zu einem Bericht von mir empfohlen: Die Geschichte des Berliner Doms
Resume
Ein Besuch des Berliner Doms ist ein Pflichtbesuch für jeden, der sich mit der Deutschen Geschichte auseinandersetzen möchte und für diejenigen, die die Architektur und Kunstgeschichte lieben. Es ist mehr als nur der Besuch eines alten Gemäuers, sondern man bekommt den Zeitgeist des 16. Jahrhunderts bis heute vermittelt.
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Quellenangabe für die verwendeten Bilder: Pressestelle des Berliner Doms, gemeinfreie Bilder aus Wikipedia und meine eigenen Werke.
Hallo zusammen,
vielen Dank für den Beitrag. Ich bin mindestens einmal im Jahr in Berlin, aber ich bin echt selten im Berliner Dom drin. Schön finde ich auch die historischen Bilder. Weiter so mit dem Blog!
LG
Jan
Hallo Jan,
vielen Dank für die netten Worte! Ich werde auf jeden Fall weitere Postings über Berlin machen!
LG Reiner