Last Updated on 30. Januar 2023 by
der Lotos – Buddhas Blume und
Blume der Reinheit
Kaum eine andere Blume als der Lotos hat einen so hohen Stellenwert in der religiösen Geschichte erlangt. In Thailand hat die Pflanze die Bedeutung der Blume Buddhas. Der Fähigkeit Schmutz von sich zu weisen hat die Lotos-Pflanze es zu verdanken, dass sie zum Symbol für Reinheit, Treue und die Erleuchtung wurde. Es gibt zwei verschiedene Benennungen: der Lotos oder der Lotus. Ich werde hier bei der Bezeichnung Lotos bleiben. Als kleine persönliche Anekdote: in Thailand gibt es das Einkaufszentrum „Lotus“ und es ist mir immer ein Vergnügen meine thailändische Freundin damit zu ärgern, dass ich es „Lotus“ ausspreche. Darauf erfolgt jedesmal die Korrektur, dass es richtig „Lotad“ heißen müsste! 😉
Die biologische Klassifizierung des Lotos
Der wissenschaftliche Name der Familiengewächse lautet „Nelumbonaceae“ und die Gattungsbezeichnung ist „Nelumbo“.
Eine weitere Unterteilung ist die Aufteilung in zwei Arten, der einen, die auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet ist und der zweiten Art, die in Asien und im nördlichen Australien anzutreffen ist.
Was ist der – Lotos-Effekt?
Da an den Blättern der Lotos-Pflanze der so genannte Lotos-Effekt auftritt ist die Pflanze das perfekte Bild für Reinheit und Unantastbarkeit geworden. Dabei beruht dieser Effekt auf einer Nano- Mikrostruktur auf der Blattoberfläche. Flüssigkeiten mit einer hohen Oberflächenspannung, wie zum Beispiel das Wasser des Regens, werden durch die Kohäsionskräfte zu einer Kugelform zusammengezogen und schließen dabei auch Verschmutzungen mit ein. Die Nanostruktur bewirkt eine Aufhebung der Adhäsionskräfte, also das Aneinanderhaften der Stoffe untereinander und so kann die Wasserkugel samt vorhandener Verschmutzungen am Blatt abperlen.
Die Symbolkraft des Lotos
Durch den Lotos-Effekt ist die Pflanze im Hinduismus und Buddhismus, aber auch in China und in ganz Asien das Symbol für die Reinheit der Lehre und des Glaubens geworden.
Für die Buddhisten ist der Lotos als Ganzes das Zeichen Buddhas. Die Wurzeln der Pflanze stehen im Schlamm, einem sehr unreinen Material. Aus dem Schlamm erhebt sich die edle und reine Pflanze. Die Knospe und die Blüte ist das Zeichen der Erleuchtung und der Reinheit der Lehre Buddhas. So sitzen und stehen Buddha-Statuen und Abbildungen vom Erleuchteten auf einem ein- oder zweireihigen Lotos-Thron.
Die frühsten Texte über den Lotos
In einem Buch fand ich folgende Beschreibung für den Lotos:
„Wenn göttliche Lebenssubstanz im Bergriff ist das All aus sich hervorzubringen, wächst aus dem kosmischen Wassern ein tausendblättriger Lotos aus reinem Gold, strahlend wie die Sonne.“
Bei solch einer Beschreibung ist es nicht verwunderlich, dass der Lotos als weiblich gilt. Als weiblich gilt in der Mythologie auch das Wasser und so ist Beides gemeinsam mütterlich und wird in historischen Texten auch als „die göttliche Feuchte“ oder „die Göttin Erde“ erwähnt. Diese Göttin hatte in späteren Überlieferungen und Texten der „Yeda“, einer hinduistischen Sammlung von religiösen Texten, keinen Platz mehr. Die Göttin erscheint nur in einer späteren Ergänzung und dort wird die Lotosgöttin mit dem Namen Shirī und Lakshimi genannt.
Sie, Lakshimi, ist die Göttin des Glücks, des Wohlstandes, der Schönheit und der Liebe. Sie wird häufig auf den Abbildungen als „auf dem Lotos stehend“ dargestellt.
Die Beschreibungen Lakshimis sind vielfältig, sie ist die Schutzgöttin der reisanbauenden Landwirtschaft und wird in Indien „Dung-besitzende (karīsinī)“ genannt. Ihre beiden Söhne sind dort „Schlamm (kardama) und „Feuchte (ciklīta)“. Als Letztes sei die Bezeichnung „visnupatnī – Vishnus geliebte Gattin“ genannt.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass der Lotos selbst in der „Odyssee des Odysseus“ des alten griechischen Dichters Homer in Form der „Lotophgen“ vorkommt. Näheres über den „Rausch der Sinne“ erfahrt ihr hier auf der Internetseite – Weltenschmiede
Der Lotos als Blume Buddhas
Viele Bezüge im Zusammenhang mit Buddha und der Lotos-Pflanze gibt es in Thailand. So heißt es, das Buddha nach seiner Geburt sofort laufen konnte. Lotos-Blüten wuchsen vor seinen Schritten und so lief Buddha auf Lotos-Blüten jeweils 7 Schritte in jede Himmelsrichtung.
Tagtäglich werden tausende von Lotos-Knospen und Blüten in Tempeln Buddha zum Opfer gebracht. Selbst Mädchen in Thailand erhalten den Lotos häufig im Namen. Bua Pathum ist die thailändische Bezeichnung für den Lotos, weshalb Bua oft in Mädchennamen erscheint.
Der praktische Nutzen der Pflanze
In der Kräutermedizin findet der Lotos vielfältige Verwendung. Sein Saft dient der Schönheit und hilft gegen Akne und Hautkrankheiten, wird auch in sogenannten „Beautystudios“ von Thailänderinnen – oft sogar sehr erfolgreich – eingesetzt. Ganz berühmt ist die Verwendung der Staubblätter für den berühmten Lotos-Tee.
Sehr schön finde ich auch den Vergleich der Thailänder mit ihrem Herzen und der Blume Buddhas, der Lotos-Blüte. „Wie die Blüte ist es Fremden gegenüber zunächst fest und verschlossen wie eine Faust, aber durch Wärme, Zuneigung und Vertrauen öffnet es sich in seiner vollen Schönheit.“
Am Ende noch ein besonderer Hinweis: Irgendwann wird auch die Corona-Zeit vorüber sein und wir werden wieder das wunderschöne Thailand bereisen können. Hier eine kleine Anregung für die nächste Reise: Buddhas Lehren für den Touristen
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