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Die Geschichte Thailands Teil 2

Last Updated on 28. April 2023 by

Die Frühgeschichte Thailands

Folgen wir nach dem ersten Teil zur Geschichte Thailands nun den weiteren Jahrhunderten in der aufregenden in dem Beitrag – Geschichte Thailands Teil 2. Sie wird in 3 Perioden eingeteilt. Davon möchte ich Euch hier berichten.

Bevor wir uns aber den einzelnen Zeiträumen zuwenden sollten wir uns mit den Besiedelungswegen und den sich daraus ergebenden Einflüssen etwas auseinandersetzen.

Der Indische Einfluß in der Geschichte Thailands

Es gibt drei Wege, auf denen die Inder in das Gebiet vom heutigen Thailand vordringen konnten.

Vom südlichen Teil Indiens bot sich der Seeweg an. Auf dieser Route waren Orte wie Trang oder Patalung von Bedeutung.

Von dem mittleren Indien konnten die Reisenden über Birma oder auch Burma, dem heutigen Myanmar, ins heutige Thailand auf dem Landweg vordringen. Dabei war der Gebirgspass der Drei Pagoden zum Delta des Mae Nam Chao Pya über Kanchanaburi zu überwinden gewesen. Von dort aus ging es über Si Thep zum Plateau der Korat Hochebene. Danach stand der Weg für die Inder nach Kambodscha offen.

Ein weiterer Landweg führte die Inder nach China. Dabei durchquerten sie im nördlichen Teil Birma und auch den nördlichen Bereich des heutigen Thailands.

Diese Wanderwege oder auch Handelswege wurden in der frühen christlichen Zeitrechnung benutzt. Ganz erstaunlich sind bei dieser Indisierung Funde aus der römischen Epoche. Eine römische Bronzelampe fand man bei Ausgrabungen in Pong Tuk, in der Provinz Kanchanaburi, im heutigen westlichen Thailand. Pong Tuk lag ja an der Handelsstraße aus dem mittleren Indien und so konnten durch diesen Fund die Handelsbeziehungen zwischen dem frühen Europa und dem süd-ostasiatischen Kontinent zur Zeit der ersten Jahrtausendwende belegt werden. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Lampe im Bereich Alexandrien in Ägypten, unter dem römischen Einfluss entstand. Ich persönlich finde es faszinierend, wie hier die vier historisch ganz Großen: Ägypten, Rom, China und Indien im Bereich des heutigen Thailands wirtschaftlich zusammen stoßen.

Man kann es sich wunderbar vorstellen, wie sich vielleicht römische Händler, Musikanten – aber auch Sklaven auf den gefährlichen Weg machten, um bis nach Zentral China Geschäfte zu tätigen.

Die Dvaravati Periode

Die Thailändische Geschichte bezieht sich bei der Epoche, deren Name „Dvaravati“ übersetzt bedeutet „welche Tore besitzt“,  nicht auf ein mächtiges Königreich, wie man zuerst annahm, sondern beschreibt eine Zusammenfassung von politisch unterschiedlichen und volkskundlich buddhistisch geprägten Gruppen. Zeitlich ist diese Epoche zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert n. Chr. einzuordnen. Die Funde der Archäologen weisen auf eine große Anzahl von Ansiedlungen in der zentralen Tiefebene von Thailand hin. Orte wie U-Thóng, Nakhon Pathom und Sri Mahosot hatten eine hohe Einwohnerzahl und umfassten Flächen von mehreren Quadratkilometern.

Diese Volksgruppen waren die Khmer, die Cham, die Mon und weitere kleinere Gruppen. Im Bereich des heutigen Kambodschas herrschte der berühmte Jayavarman II. Er gilt als Gründervater und großer König, der das Angkor Reich erschuf.

Phrasat Pimai mit 4 Wasserbecken - geschichte Thailands Teil 2
Phrasat Phimai ein Zeugnis aus dem 11. – 12. Jahrhundert

Nach einer Theorie  der Wissenschaftler sollen die Thais als Randvölker im Südosten Chinas im Raum des heutigen Guangdong und Guangxi gelebt haben. Seit dem 10 Jahrhundert wanderten sie durch den Expansionsdruck der Chinesen in kleinen Gruppen, den so genannten „Thai Noi, kleine Thai“ nach Süden. Sie besiedelten Gebiete im Norden bis hin in die Berge Birmas.

Später im 11. und 12. Jahrhundert zogen dann große Gruppen der „Thai Yai – grosse Thai“ durch die Flusstäler des Mekong nach Süden auf das Gebiet des heutigen Thailands.

Srivijaya Periode in der Geschichte Thailands

Das Königreich Srivijaya war wahrscheinlich im Indonesischen Raum von großem Einfluß. Man vermutet sein Zentrum auf der Insel Sumatra. Andere Wissenschaftler sehen die Hauptstadt aber im Bereich von Chaiya in Südthailand. Dort zeugen zahlreiche Entdeckungen von Baudenkmälern und Skulpturen der Srivijya-Kunst von deren Existenz. Auf drei Steinplatten mit Inschriften, die im südlichen Thailand, eine davon in Chaiya (Provinz Surat Thani) gefunden wurden, wird über den Bau von Denkmälern des Mahayana-Buddhismus durch den König Srivijaya berichtet. Chaiya ist eine der ältesten und historisch bedeutsamsten Orte in Südthailand und in der Geschichte Thailands.

Wie auch immer, der südliche Teil des heutigen Thailands war ein abhängiger Teil vom Königreich Srivijaya. Viele Skulpturen aus Stein und Bronze zeugen von hohen künstlerischen Fähigkeiten. Viele haben Buddhistische Motive, jedoch finden sich auch hinduistische Darstellungen wie zum Beispiel Shiva Abbildungen.

Erwähnenswert ist Pra Boromthat Chaiya in Chaiya. Dort ist trotz der Restaurierungsmaßnahmen die alte Form erhalten geblieben. Er ist mit Ziegeln erbaut, die als Besonderheit ohne Mörtel, jedoch mit einem Pflanzenharz als Bindemittel sozusagen verklebt wurden. Dieses Verfahren findet man bei Tscham- und Khmerbauten.

Lopburi Periode

Die Lopburi-Periode erstreckt sich ebenfalls über das 11. und 12. Jahrhundert.In diesem Zeitraum drang die Khmer-Kultur stark in den Nordosten, Osten und in die Mitte Thailands ein. Lopburi, auch Lavo genannt, war zur damaligen Zeit eine Festung der Khmer und Herrschaftsgebiet der Khmer-Könige. Sehr bemerkenswert sind im Nordosten Thailands Bauten aus dieser Periode, die nach einem strengen quadratischen Plan angelegt wurden. Dies entspricht der Städteplanung der Khmer. Die wichtigsten Baudenkmäler aus der Khmer-Zeit sind der Wat Phra Sri Rattana Mahathat und Prang Sam Yot, das Wahrzeichen von Lopburi. Beide stammen aus der Zeit um 1200 n. Chr.

Die Einordnung der Kunstgegenstände aus dieser Zeit nimmt man durch Vergleiche mit der Khmer-Kunst vor. Es gibt leider wenige schriftliche Aufzeichnungen aus der Lopburi Periode in Thailand. Mit dieser Feststellung beschreibe ich auch ein weiteres Problem bei meiner Aufarbeitung der Geschichte Thailands.

Das Problem der Chronologie

Leider ist es wie schon so oft in der Geschichte, dass Zeiträume sich nicht so einfach beschreiben lassen. Schon gar nicht, wenn diese so lange zurückliegen und es wenig konkrete, schriftliche und datierbare Aufzeichnungen gibt. Die einzelnen Epochen gehen gerade in der Frühzeit Thailands in einander über. Teilweise existieren die kulturellen Gruppen, die eine Epoche definieren, nebeneinander und werden dem heutigem Gebiet Thailands zugeschrieben. Der Einfluß der Chinesen und der damaligen Inder vermischen sich im Zeitstrahl und jeder einzelne König prägte sein Landesteil und seine Zeit im Kontext mit den umgebenen Gebieten. Sehr viele Datierungen erfolgen durch die Architektur, zum Beispiel die Haltung und die Kleidung der Apsara Abbildungen in den Khmer-Gebäuden.

Absara Tänzererin im Phrasat Phimai - Geschichte Thailands Teil 2
Absara Tänzererin mit einer der Zeit entsprechenden Kleidung, anhand derer man den Entstehungs-Zeitraum bestimmen kann.

Eine weitere Datierung erfolgt über die Funde von Buddha Statuen. Diese weisen auch zeittypische Merkmale auf. Darauf möchte ich noch in einem weiteren Beitrag später eingehen.

Weitere Beiträge dieser Reihe:

Die Geschichte Thailands Teil 1 Die Frühgeschichte

Die Geschichte Thailands Teil 2 Frühgeschichte, Dvaravati-, Srivijaya-, Loburi Perioden

Die Geschichte Thailands Teil 3 – Chiengsaen Epoche und die Sukhothai Periode

Geschichte Thailands Teil 4 – Ayutthaya

Geschichte Thailands Teil 5 – Lan Na der Staat im Norden – Isan Lao und Khmer im Osten

Die Geschichte Thailands – Teil 6 – Vom Königreich Langka Sukha bis Pattani

Ich freue mich sehr, wenn Ihr auch beim nächsten Thema wieder dabei seid ! Wenn es Euch gefällt hinterlasst doch bitte einen Kommentar oder ein Lob ! Dies ist der Lohn eines Bloggers 😉

Auch sehr Interessant: Sukhothai und der Historische Park

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