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Last Updated on 27. Januar 2023 by
Wat Si Mahapho – der unbekannte Tempel in Sukhothai
Wat Si Mahapho ist einer der Tempel, die etwas abseits liegen und die von Touristen fast nie besucht werden. Es ist einer der Orte, an dem man das „wahre“ oder das „richtige“ Thailand, wie es oft genannt wird, erleben kann. Ich hatte Wat Si Mahapho auf meinen „Kreuzzügen“ durch die Landschaft mit dem Motorrad entdeckt. An diesem Tag folgte ich der Strasse und ließ mich treiben. An der ersten Station am Tempel Wat Ratchaphruek waren die Menschen gerade bei der Vorbereitung zu einem großen Tempelfest und so fragte ich nach einem weiteren Tempel in der Nähe. So gelangte ich also zum Tempel Wat Si Mahapho, der natürlich wie immer in mehreren Schreibweisen vorkommt – Wat Mahapho – Wat Maha Poo oder auf thailändisch วัดศรีมหาโพธิ์.
Wo befindet sich Wat Si Mahapho?
Sicherlich ist der Tempel nicht so ganz einfach zu finden. Ich war, wie schon erwähnt, mit meinem Motorrad unterwegs. Wer jetzt im Internet den Standort des Tempel sucht sollte vorsichtig sein. Wat Si Mahapho wird sehr gerne in der Nähe von Nakhon Pathom angezeigt, da sich dort ein gleichnamiger Tempel befindet.
Ich folgte also dem Highway 5031 bis zum Wat Ratchaphruek und fragte mich von dort aus durch. Da die Thailänder sehr freundlich und hilfsbereit sind gab es Einiges zum lachen, aber jeder, den ich fragte, gab mir bereitwillig Auskunft und so war Wat Si Mahapho schnell gefunden.
Rundgang im Wat Si Maha Pho
Wenn man sich dem Tempel nähert fährt man über eine Brücke, von der man einen schönen Blick auf die Häuser der Menschen erhaschen kann, die hier leben.
Es ist mir schon sehr häufig so ergangen, dass von aussen betrachtet ein Tempel in Thailand fast enttäuschend aussehen kann. So war es auch beim Wat Si Maha Pho. Es sollte jedoch im Inneren Überraschungen für mich bereit halten.
Der Rundgang im Wat Si Maha Pho
Wer sich über die Gebäude und den Aufbau eines Tempels in Thailand informieren möchte, dem sei der Beitrag: Was gehört zu einem Wat , hier in meinem Blog, empfohlen!
Beginnen wir unseren Rundgang bei dem wunderschönen Bot, dem Allerheiligsten eines thailändischen Tempels. Leider war er hier verschlossen. So mussten wir uns nur mit dem Äusseren begnügen. Weiß, Gold, Rot und Blau dominieren hier.
Auffallend ist der riesige Gong aus Kupfer oder Bronze mit einem Durchmesser von mehr als 150 Zentimetern und gleich daneben der imposante Yak – der Beschützer des Tempels. Bemerkenswert ist hier, dass er vor dem Bot steht und nicht schon, wie sonst üblich, an den Eingängen zum Tempelgelände.
Meiner Begleitung machte es viel Spaß den Gong zu schlagen, obwohl der Schlegel schon ein anständiges Gewicht hatte. Da nun durch das Schlagen auch Buddha wusste, dass wir hier sind, konnte die Entdeckungstour weitergehen.
Der grüne Yaksha vom Wat Si Maha Pho
Yaks oder Yakshas sind die Beschützer eines Tempels und laut den Sagen Götter niederen Ranges. Bei dieser figürlichen Darstellung handelt es sich um Tosakanth oder in der hinduistischen Namensgebung – Ravana. Hauptmerkmal ist hier die grüne Gesichtsfärbung. Im Ramayana, der berühmten indischen Erzählung, raubt er Sita, die Ehefrau des Gottes Rama. Im thailändischen Maskentanz „Khon“ finden wir ihn in einer der wichtigen Rollen wieder.
Weiter Informationen findet Ihr hier:
Khon, der Tanz über den Kampf, Gut gegen Böse
Yakshas – die Hüter der verborgenen Schätze
Auffällig ist weiterhin, dass die Botsteine, die Steine die den heiligsten Bereich eines Tempels markieren, hier direkt vor dem Eingang stehen. Dies ist mir schon bei einigen anderen Tempelanlagen aufgefallen. Ob dies aus besonderen, religiösen oder nur aus architektonischen Gründen – Platznot – geschieht, ließ sich bisher von mir noch nicht ergründen.
Für mich wirken die Figuren nicht so fein ausgearbeitet wie bei älteren Tempeln und erst recht nicht sind sie mit denjenigen der Khmerzeit zu vergleichen.
Immer wieder bin ich von den am Dach angebrachten Chofas fasziniert. Diese „Himmelsbüschel“ findet man häufig in Thailand an religiösen Gebäuden. Oft aus Hartholz geschnitzt und vergoldet, aber auch bei moderneren Gebäuden aus Blech und ebenfalls vergoldet. Diese geschwungene, vergoldete Form stilisiert Garuda. Dieses Wesen, halb Mensch halb Vogel, das man auch häufig an Gebäuden findet, die eine staatliche oder königliche Funktion haben, soll das Reittier Vishnus aus der indischen Mythologie sein.
Der besondere Chedi von Wat Si Maha Pho
Ein ganz besonderes Gebäude ist der Chedi hier im Wat Si Maha Pho. Er ist gesäumt von unzähligen, gleich gestalteten Buddha-Figuren aus Beton, die alle eine Allmosenschale vor dem Bauch tragen. Es ist die Darstellung, die dem Mittwochvormittag-Buddha entspricht. Wer mehr über die Bedeutung der Buddha-Darstellung wissen möchte, dem sei dieser Artikel auf meinem Blog empfohlen: Die Wochentage in Thailand Symbolik im Volksglauben und Buddhismus
Es ist schon etwas Wundervolles diese Ruhe ausstrahlenden Figuren intensiver zu betrachten.
Auf einem Sockel lädt uns eine Buddha-Statue im typischen schlanken und eleganten Sukhothai-Stil zum Moment der Ruhe ein. Mit der schutzverheißenden Geste, der Flamme der Erleuchtung auf dem Haarknoten und den lang geformten Händen ist diese Art der Kunst das Sinnbild der Sukhothai-Epoche.
Bei dieser Darstellung fällt deutlich die andere Formgebung auf. Deutlich sind die goldenen Zeichen in den Handflächen zu erkennen. Diese symbolisieren den Punkt 2 der „32 Merkmale eines großen Mannes“, die einen Buddha auszeichnen. Diese Beschreibung stammt aus dem Pali-Kanon, also aus einer anikonischen Zeit, aus der es keine bildlichen Darstellungen Buddhas gibt. Ich werde in einem weiteren Posting auf diese Besonderheiten eingehen.
Die drei Buddha-Bildnisse im Wat Si Maha Pho
Diese drei Buddha-Gruppen und der aus der Ayutthayazeit stammende Buddha im Viharn sind die sichtbaren Besonderheiten hier im Tempel. Sie werden von den Gläubigen hoch verehrt.
Das Museum im Erdgeschoß von
Wat Si Maha Pho
Das hier im Wat Si Maha Pho befindliche Museum ist sehenswert. Es gibt viele Ausstellungsstücke, die das Leben und die Gebrauchsgegenstände der hiesigen Bewohner und der Mönche zeigen. Bilder der hier wirkenden Mönche und Kunstgegenstände runden den Überblick der Kultur hier ab.
Mit dem Bild des sehr schön verzierten Krematoriums beenden wir hier unseren Rundgang.
Resume meines Besuches von Tempel
BESUCHSWERT: **** von ****** Kerner-Sternen Die Kerner-Sterne sind die Einheit, die über die Attraktivität einer Attraktion Auskunft geben soll. Sie basieren auf einer subjektiven, persönlichen Einschätzung durch mich.Sicherlich ist dieser Tempel niemals ein Ort, der in großen Reiseführern auftauchen wird! Er zeigt jedoch wie wundervoll vielseitig, verschiedenartig Thailand und speziell meine zweite Heimat Sukhothai sich präsentiert. Wer sich ernsthaft mit Thailand und dem Buddhismus beschäftigt, dem eröffnet das „Land of smile“ ein unendliches Angebot an Interessantem, merkwürdigen, abenteuerlichen und skurrilen Dingen, Orten und Erlebnissen!
GANZ NACH DEM WAHLSPRUCH – AMAZING THAILAND
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