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Die Thailänderin und Thailand als Ware

Last Updated on 4. Mai 2023 by

Sind Thailänderinnen und Thailand nur als Ware anzusehen?

Man sollte meinen, dass durch Corona und durch die Schließungen von Bar- und Massage-Betrieben etwas Ruhe eingekehrt ist in der ewigen Diskussion um Thailand und die Thailänderinnen. Jedoch weit gefehlt. In einigen Foren und selbst bei Gesprächen mit anderen Menschen geht diese unwürdige Hetze immer weiter! Oft glaubt man, dass Thailand nur den Ausländern gehöre und nur diese wissen, was gut und richtig für Thailand sei. Daher möchte ich mich heute nochmals diesem sehr umstrittenen Thema –  „die Thailänderin und Thailand nur eine Ware?“ – zuwenden!

Die Asiatin ein Lustobjekt und eine Ware - Thailand
Die Asiatin ein Lustobjekt und eine Ware (Quelle Pixabay)

Sind thailändische Frauen nur als Ware zu betrachten?

Wir alle haben schon einmal solche Aussprüche gehört, die thailändische Frauen bis auf das Letzte verurteilen und auch die Ehemänner bis ins Mark beleidigen:

  • „Wo hast Du sie denn gekauft?“
  • „Hat sich denn die Investition rentiert?“
  • „Ist sie denn das ganze Geld wert?“
  • „Kann sie denn wenigstens beim Einkaufen rechnen?“
  • „Das ist doch nur ein Geschäft, bei dem Du draufzahlst!“

Diese Prachtstücke an Äusserungen deutscher Männlichkeit sind ein deutlicher Beweis in welche Richtung die Denkweise dieser Menschen geht. Genau so sind aber die einschätzenden Äußerungen von Menschen, die Thailand schon einmal besucht haben oder das Wissen nur vom Freund eines Freundes, dessen Bruder ein echter Thailandkenner ist, haben!

  • Thailand ist dreckig!“
  • „In Thailand gibt es nur Reis zu essen!“
  • „Die Thailänder könnten so viel von uns lernen um endlich mal in der Zivilisation anzukommen!“
  • Thailand wäre ohne das Geld der Touristen sehr arm dran!“
  • „Die Thailänder wollen nur unser Geld!“

Wer jetzt aber sagt solche Aussprüche gibt es doch gar nicht, dem sei versichert, es sind Sprüche aus den sozialen Medien und aus eigenen Erfahrungen.

Ist die Thailänderin und Thailand eine Ware die bedenkenlos erniedrigt werden darf?

Woher kommt aber diese abwertende Haltung der Thailänderin gegenüber?

Viele glauben, dies sei in der Zeit des Vietnamkrieges entstanden, als sich amerikanische Soldaten im kleinen Fischerdorf Pattaya die Urlaubszeit vom Krieg mit „billigen Frauen“ vertrieben und so die Thailänderin zu einer Ware wurde.

Doch weit gefehlt! Diese falsche und zutiefst beleidigende Einschätzung der asiatischen Frauen entstand schon viel früher.

Die Japanerin als Ware im Teehaus
Die Japanerin als Ware im Teehaus (Quelle Pixaby)

Sicherlich ist diese Haltung schon in der frühen Zeit der Menschheit zu finden, in der die Frau ein Besitz war und bei kriegerischen Handlungen als „Beute“ betrachtet wurde. Diese Auffassung hat sich aber im Laufe der Zeit als falsch und ungerechtfertigt erwiesen!

Schon in der Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers John Luther Long im 19. Jahrhundert, in der es um ein Teehaus-Mädchen namens „Cho-Cho-San“ in Nagasaki geht, wird  die Thematik der Zeitehe und der sexuellen Ausbeutung in Japan geschildert. Cho-Cho-San wird von ihren Eltern aus Armut an ein Teehaus verkauft. Sie muß ihre persönliche Identität ablegen und erhält im Teehaus den Rufnamen „Madam Butterfly“. So wird Cho-Cho-San, alias Madam Butterfly, durch einen Heiratsvermittler an den Offizier Pinkerton unter falschen Vertragsbedingungen „verheiratet“. Dies war jedoch  nur die Miete für eine Frau, die jeweils am Monatsende gekündigt werden konnte.

Ab jetzt muß sich Madam Butterfly an strenge und unmenschliche Regeln des Offiziers Pinkerton genau halten. In der Hochzeitsnacht zeugt Pinkerton mit der Mietfrau Cha-Cha-San ein Kind. Der Offizier Pinkerton reist aus Nagasaki nach Amerika zurück und verspricht, das er sich um Cha-Cha-San und das Kind kümmern werde. Dies bleibt aber ein leeres Versprechen, denn Pinkerton heiratet eine Amerikanerin und kehrt nie wieder zu Cha-Cha-San und dem Kind zurück.

In der Kurzgeschichte wird diese Erzählung noch viel genauer ausgekleidet. Deutlich sieht man aber schon hier das ausnutzende Verhalten den Asiatinnen gegenüber, die durch die asiatische Kultur bedingt war.

Die Film- und Medienindustrie schürt den falschen Eindruck der Thailänderin als Ware

Filme wie „Full Metal Jacket“ dienen hier als abschreckendes Beispiel! Glauben viele Männer diesen Ausschnitt wirklich und ist dies wirklich die Vorstellung von Asiatinnen?

Ein abschreckendes Beispiel der Medienindustrie! ?

So wurde also das Bild der ewig willigen und allzeit bereiten und bezahlbaren Asiatin in den Köpfen verfestigt – und dies nicht nur bei Männern der nicht so hoch gebildeten Schichten, sondern auch ganz allgemein. Dieses hat aber mit der allgemeinen Realität nichts, aber auch rein gar nichts zu tun!

Woher kommt es aber, dass Männer Asiatinnen schön und begehrlich finden?

Auch hier wieder ganz einfach zu beantworten! Wir Männer können uns an Schönem nicht sattsehen! Doch was ist schön? Dies ist wohl der Evolution geschuldet. In wenigen Sekunden entscheidet unser Gehirn darüber, ob unser Gegenüber attraktiv ist und für eine Fortpflanzung infrage kommt. Dazu zählt das Taille-Hüftverhältnis von 0,7 – ebenso wie die reine und gleichmäßig gebräunte Haut und ein großer Busen. Man(n) darf das aber nicht mit einer „Fleischbeschau“ verwechseln denn Frauen – Thailänderinnen sind keine Ware die einfach taxiert und gekauft werden.

Thailaendische Frau - Thailand
Thailändische Frau auch das Lächeln spricht den europäischen Mann an (Quelle Pixabay)

Diese Klassifizierung wechselt aber im Laufe der Zeit! Berühmtes Beispiel sind die „Rubens-Frauen“ und so kann es also auch dazu kommen, dass die zierlichen Asiatinnen bald wieder „out“ sind oder sich durch Mac Doof und andere Unternehmen vielleicht doch dem neuen Geschmacksbild (curvy plus size models) anpassen müssen. 😉

Der Bodymaß Index Steig nicht nur In Europa
Der Bodymass Index steig nicht nur In Europa (Quelle Pixabay)

Bitte meine leichte Ironie nicht falsch verstehen! Ich finde jeden Köperkult als fehl am Platz, denn jeder sollte auch so leben können wie er es will und sollte auf keinen Fall dafür benachteiligt, beleidigt oder ausgegrenzt werden!

Thailand nur eine Ware – Gehört das Königreich

Thailand den Touristen  aus Europa?

Nun kommen wir zum zweiten Teil der falschen Verallgemeinerungen und Beleidigungen. Woher kommt eigentlich die Selbstüberschätzung von Menschen die Asiaten und ganz speziell die Thailänder und ihre Kultur anprangern und verurteilen zu dürfen? Ist Thailand nur eine Ware für Touristen?

Touristin auf einem Elefanten - Thailand nur eine Ware - Thailand
Touristin auf einem Elefanten – Thailand nur eine Ware (Quelle Pixabay)

Thailand hat ein ganz anderes Schul- und Sozialsystem als die westlichen Staaten. Dies ist der Geschichte geschuldet und in Jahrhunderten entstanden. So etwas kann man nicht in drei oder fünf Jahren ändern. Ein wichtiger Punkt ist das Verständnis und das Verhalten den alten Menschen und der Obrigkeit gegenüber. Belehrungen oder sogar Kritik älteren oder höher gestellten Personen gegenüber war und ist immer noch verpönt. Nachfragen im Schulunterricht wird als Belästigung und Störung des Lehrers aufgefasst und die Unterrichtsmethoden in einigen Landesteilen sind als suboptimal zu betrachten. Dies alles kann nicht geleugnet werden.

Gibt diese Einschätzung uns aber das Recht uns mit unbekümmerten und unbedachten Bemerkungen über die Thailänder zu erheben? Ich finde NEIN! Solche Sätze wie „Thailand wäre ohne die Touristen arm“ stimmen einfach nicht! Thailand wäre ohne Touristen anders – ja, denn Thailand würde andere Wege und Richtungen beschreiten. Wer sagt uns denn, dass unser eingelegter Weg in Europa der richtige sei und an sehr vielen Bespielen sehen wir ja auch, wie falsch die Entwicklung sich in Deutschland oder anderen europäischen Ländern entwickelt.

Wer alle diese Gründe bedenkt, wird erkennen das eine schnelle und einfache Lösung von solchen Problemen nicht zu finden ist und schon gar nicht nicht von Menschen, die fern von diesem Kulturkreis aufwachsen.

Was ist also die Quintessenz meines Berichtes?

Wir sollten immer auch auf unseren Teller zuerst schauen! Wir sollten bei Vorurteilen und Ratschlägen vorsichtig agieren, denn sehr oft ist Vieles komplexer, als wir es uns im Moment vorstellen können.

Thailändische- oder Asiatische Frauen sind weder käuflicher noch dümmer als andere Frauen auf dieser Welt! Sie verdienen unsere Hochachtung, denn häufig leben sie unter Umständen, die wir kaum aushalten würden. Es stimmt, einige haben eine geringere Schulbildung als wir in Europa, aber sie bestreiten ihren Lebensunterhalt und sind in vielen Dingen freundlicher und sozialer eingestellt als unsere europäische Umgebung!

Alle denen, die Thailand und ihre Bewohner so verdammen und abwerten steht es doch frei nicht in diesem Land zu leben oder es nicht zu besuchen!

Wir alle sollten uns aber endlich erheben und uns gegen diese nicht endenden Beleidigungen und Abwertungen der Asiatinnen stellen und den Menschen, die es einfach nicht verstehen wollen, ihre Grenzen aufzeigen!

Euer Reiner

Mehr über die Beziehungen zu Thailand und den Thailänderinnen findet Ihr hier:

Die Beziehung zu einer Thaifrau, was ist anders?

Warum scheitern so viele Beziehungen mit Thailänderinnen?

Die Thailänderin das Traumbild einer Frau?

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6 Kommentare zu “Die Thailänderin und Thailand als Ware

  1. Karl Cron

    Ich habe das Thema in meinem Roman „Bangkok Blutmond“ am Rande und im Nachwort angesprochen. Neulich sagte mir eine Frau, dass sie durch die Umtriebe der Pädophilen angewidert ist. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass sie in Europas Zentrum pädophiler Aktivitäten lebt. Da sollte man nicht mit dem Finger auf andere Länder zeigen. In SE-Asien sind es inzwischen eher die ach so katholischen Philippinen und auch Kambodscha.

  2. Stefan

    Hallo Reiner, herzlichen Dank, dass du dieses Thema hier aufgegriffen hast! Du sprichst mir aus der Seele!

    Ich kann mir diesen schäbigen Unterton von so vielen Menschen auch nicht mehr anhören. Gerade erst erlebt. Ich habe in meinem Quarantänehotel in Bangkok beim „Freigang“ einen Neuseeländer kennengelernt. Eigentlich hatten wir eine angenehme Unterhaltung. Als er dann fragte, was ich in BKK denn mache und wo ich dort wohnen werde, antwortete ich ihm „bei meiner Freundin in BKK“. Seine Antwort war – „in welcher Bar hast du sie denn kennengelernt?“

    Unglaublich! Dass meine Freundin Juristin ist und drei Universitätsdiplome besitz, habe ich ihm dann garnicht erst erzählt und bin sehr schnell gegangen.

    Hier ein paar Tipps für die, die sich angesprochen fühlen:

    – die meisten Menschen, die gerne zur Thaimassage gehen, machen das aus gesundheitlichen Gründen und nicht weil sie dort Sexualhandlungen erwarten

    – eine Masseurin in einem Thaimassage Studio ist keine Prostituierte

    – Thailand ist ganz bestimmt NICHT auf das Geld der deutschen Touristen angewiesen. Chinesen und Inder sind die wichtigen Touristen, die richtig viel Geld in ihren Urlaub investieren. (Nicht wie die Sparbrötchen aus Deutschland)

    – mittlerweile stehen die Chancen sehr hoch, dass die Thailänderin, mit der du vielleicht gerade sprichst einen deutlich höheren Bildungslevel hat als dein Hauptschulabschluss und dein Politikstudium am Stammtisch der Bierkneipe ums Eck

  3. Matthias

    Hallo Reiner,

    ich habe deinen Artikel gerade sehr interessiert gelesen und stimme dir zu, dass jeder erst mal vor der eigenen Haustüre kehren sollte, bevor er auf andere Menschen herab blickt. Ich selbst habe nie verstanden, warum einige Leute (egal ob männlich oder weiblich) auf Thailand schimpfen, und das oftmals ohne das Land jemals bereist zu haben. Leider habe ich auch im Kreise meiner Bekannten schon Sprüche gehört, die Thailänder bestenfalls als naiv darstellen (wenn auch nicht so krass frauenverachtend wie deine aufgeführten Beispiele). Diskutieren tue ich mich solchen Leuten aber nicht mehr, da sie meist wenig ausgeprägte Fähigkeiten zur Selbstreflektion besitzen. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ich in westlichen Ländern dem gleichen Maß an Naivität begegne, wie z. B. in Thailand. Soll heißen, dass lässt sich nicht an Ländergrenzen und Kultur festmachen. Es gibt gebildete und weniger gebildete Menschen überall auf der Welt. Und was ich an Kommentaren von detuschen Usern in den sozialen Medien lese, begründet keinesfalls den Bildungsstand, den sich entsprechende Nutzer gerne zuschreiben 😉 Was mich angeht, ich bringe z. B. meiner thailändischen Schwiegermutter den selben Respekt entgegen wie meiner Mutter in Deutschland. Meiner besseren Hälfte sowieso. Ähnlich halte ich es mit der Politik. Ich nehme es hier wie da zur Kenntnis, habe meine Meinung dazu, muss sie aber nicht ständig bewerten und anderen Leuten erklären, wie sie es richtig zu machen hätten.

    Dem Film „Full Metal Jacket“ tust du aber meiner Meinung nach etwas Unrecht, ist es doch einer der wenigen „Kriegsfilme“ (es ist ja eher ein Antikriegsfilm), der die Amerikaner im Vietnamkrieg nicht als Helden darstellt, sondern den Krieg als das zeigen, was er meiner Meinung nach ist. Ein dreckiges Morden und Lügen von beiden Seiten. In der von dir angeführten Szene wird ja auch erklärt, warum sich viele Frauen dort so verhalten. Abgesehen davon verwendet der Film weitaus mehr Klischees als stilistisches Mittel (z. B. bei Schwarzen oder Soldaten wie „Mother animal“). Und es ist ja auch nicht so, dass asiatische Frauen im allgemeinen naiv und würdelos dargestellt werden, wenn man z. B. an die vietnamisische Scharfschützin am Ende denkt, die bis zum Tode kämpft und den Soldaten den härstesten Widerstand im ganzen Film entgegen bringt. Das mindert allerdings in keiner Weise die Aussage deines Artikels. Wollte das nur mal erwähnen 🙂

    Viele Grüße

    Matthias

    1. Reiner Kerner Autor des Beitrags

      Hallo Mathias,
      vielen Dank für den ausführlichen Kommentar!
      Ja der Respekt jeden Menschen gegenüber sollte jeder in der Kindheit erlernt haben! Leider gibt es aber eben immer die Ausnahmen, die nichts begriffen haben! 😉
      Zu dem zweiten Teil Deiner Ausführungen: Ich habe sehr damit gerungen den Ausschnitt des, wie Du richtig feststellst, Anti- Kriegsfilm mit in das posting zu nehmen.
      Habe mich aber dann doch dafür entschieden, da diese Stelle genau diese herabwürdigende Art beschreibt, mit der über Frauen hergezogen wird und die das Letzte einer Ausdrucksweise ist, welche sich aber bis heute verbreitet!
      LG Reiner

      1. Matthias

        Kein Problem, Reiner. Bezogen auf die einzelne Szene, verstehe ich auch gut, was du meinst. Nur muss man sie im Kontext des ganzen Films sehen 😉 Aber hier geht es ja nicht um den Film, sondern um Thailand und dies bezüglich bin ich vollkommen bei dir. Wer den Film kennt, wird wahrscheinlich auch entsprechend differenzieren können.

        Viele Grüße und mach weiter so 🙂

        Matthias

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