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Last Updated on 28. Januar 2023 by
Kuthodaw-Pagode in Myanmar – das größte Buch der Welt
Es klingt schon vollmundig: „das größte Buch der Welt“ soll hier, in Mandalay, in Myanmar, beheimatet sein. Was hat es sich mit diesem Superlativ auf sich? Ist die Kuthodaw-Pagode wirklich im Besitz dieses Buches? Eine weitere Bezeichnung lautet: Pagode der Königlichen Verdienste – was bedeutet das? Wieder einmal Fragen, Fragen und nochmals Fragen. Also ging ich mal wieder mit der Kamera auf die Suche, um für Euch dieses Rätsel zu ergründen.
2013 wurde die Kuthodaw-Pagode mit den Pagoden, die die Steintafeln enthalten – und der Maha Lawkamarazein Tempel in die Liste der UNESCO Weltkulturebes aufgenommen.
Wo finden wir die Kuthodaw-Pagode
Sie steht in Mandalay an den Koordinaten 22° 0′ 16,6″ N, 96° 6′ 46,1″ O. Nordöstlich befindet sich der Mandalay Hill und die Sandamuni Pagode. Jeder Taxifahrer kennt aber diesen Ort, der keinen Strassennamen hat. Hier liegen einige Sehenswürdigkeiten zusammen, die alle zu Fuß erreichbar sind.
Die Geschichte der Kuthodaw-Pagode
Diese bemerkenswerte Anlage wurde 1868 fertiggestellt. Erbaut wurden die Pagoden von König Mindon (* 8. Juli 1808 – † 1. Oktober 1878), der 1854 die letzte königliche Hauptstadt Mandalay gründete. Er war es auch, der 1871 den 5. buddhistischen Kongress zu Ehren des 2400 jährigen Todestages von Buddha in Mandalay abhielt und dort wurde dann das „größte Buch der Welt“ erstellt. Es ist die Tipitaka, der Pali-Kanon, der auf 729 Marmortafeln eingemeisselt wurde und sich heute in der Kuthodaw-Pagode befindet.
Die Erstellung dieses „Buches“ soll 7 Jahre, sechs Monate und 22 Tage gedauert haben. Rund 200 Steinmetze sollen dieses Kunstwerk vollbracht haben. In den früheren Zeiten wurden die Tafeln nur durch Metallschirme geschützt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt errichtete man die kleinen einzelnen Pagoden, um die Marmortafeln zu schützen. Weitere drei Schriften wurden 1921 im Nordosten hinzugefügt. Diese schildern die herausragenden Taten von König Mindon.
Der Inhalt dieser Tafeln ist auch als ein Buch mit 38 Bänden erschienen. Jeder Band hat dabei mehr als 400 Seiten. Wer nun dieses Werk einmal selber lesen möchte sollte sich aber diese Rechnung vor Augen halten:
Selbst wenn man an einem Tag 8 Stunden ununterbrochen lesen würde benötigte man rechnerisch zirka 450 Tage, bis man das Werk durchgelesen hätte. Ihr werdet jetzt sagen: das macht doch niemand!
O doch! Auf dem oben genannten 5. Buddhistischen Kongress, der 6 Monate dauerte, lasen 2400 Theravada Mönche den kompletten Text, da der Text durch die erste mündliche Überlieferung und weitere Änderungen nicht mehr dem Original des Buddha entsprach. So konnten sich die Mönche nun auf eine allgemein-gültige Fassung einigen und diese festschreiben.
Der Rundgang durch die Tempelanlage
Schon der Eingang wirkt imposant, obwohl ich feststellen muß, dass die Ausarbeitung der Details hier nicht so fein ausgeführt sind wie in thailändischen Tempelanlagen.
Wehe wenn sie aus den Angeln reissen! 🙂 Die gigantischen Eingangstore sind massiv gearbeitet und man ist hier erstaunt über die schönen Schnitzereien. Man sieht diesen Türen ihr Gewicht und die Stabilität an. Danach folgt ein überdachter Wandelgang, der uns zu einem Modell der Anlage führt.
Hier erhält man einen guten Überblick über die Größe der Anlage und über die Lage der einzelnen Gebäude.
Das größte Buch der Welt
Endlich betreten wir „das größte Buch der Welt“. Immer wieder ergeben sich beim Durchschreiten der Gänge neue, jedoch annähernd gleiche Perspektiven. Nur wer genau hinschaut erkennt die unterschiedlichen Beschriftungen an den kleinen 729 Stupas mit den Steintafeln darin.
Durch die Größe der Anlage ist diese nicht überlaufen. Man trifft aber immer wieder Gläubige, die aus den verschiedensten Gründen hier in der Kuthodaw-Pagode in Mandalay ihre Opfergaben ablegen und ihre Gebete an den Steininschriften sprechen. Dabei wurde mir immer wieder auf mein freundliches Nachfragen das Fotografieren gestattet. Ich muß gestehen, dass die Frauen in Myanmar eine große Schönheit und Eleganz ausstrahlen. Fast alle tragen dabei den traditionellen Wickelrock, den Longyi, der von Kindern, Frauen und Männern voller Stolz getragen wird. Im Alltag sind diese aus Baumwolle gefertigt, an Festtagen oder beim Besuch der Tempel werden kunstvolle und oftmals wertvolle Longyis aus Seide oder Satin angelegt.
Die Gründe für den Besuch eines Tempels sind vielfältig. Die Beiden im oberen Bild bedanken sich bei Buddha für den erfolgreichen Abschluss an der Universität in Mandalay und waren mit der ganzen Familie im Tempel unterwegs.
Die Maha Lawka Marazein-Pagode
Im Mittelpunkt der Kuthodaw-Pagode befindet sich die 1857 erbaute Maha Lawka Marazein-Pagode. Sie ist vollkommen vergoldet und schimmert wundervoll in der Sonne. Sie ähnelt sehr der Shwezigon-Pagode von Bagan.
Die Glocke der Pagode hängt zwischen zwei Teakpfeilern, die mit Garudas – den Göttervögeln – und Blumen geschmückt sind. Wundervoll ist der mehr als 150 Jahre alte „Star Flower Tree“, in dessen Schatten man sehr gut relaxen kann.
Sehr alter Baum in der Maha Lawka Marazein-Pagode im Zentrum der Kuthodaw-Pagode. Jedes einzelne Gebäude auf dieser Anlage hat einen besonderen Reiz. Hier ist das Gebäude vollkommen mit Spiegelmosaiken belegt.
Für meine Begleiterin und mich war es hier die letzte Station und so ließ sie es sich nicht nehmen Buddha zu danken und schloß mich hoffentlich in ihre Gebete mit ein.
Resume des Besuches der Kuthodaw-Pagode
Dieses Weltkulturerbe ist ein MUSS für jeden, der Mandalay in Myanmar besucht. Dieses kulturelle Erbe des Buddhismus ist einmalig auf der Welt und absolut sehenswert!
BESUCHSWERT: ****** von ****** Kerner-Sternen Absolut sehenswert und ein Muss für jeden Thailand Besucher Die Kerner-Sterne sind die Einheit, die über die Attraktivität einer Attraktion Auskunft geben soll. Sie basieren auf einer subjektiven, persönlichen Einschätzung durch mich.Eine weitere Sehenswürdigkeit nahe Mandalay ist die U Min Thon Ze Pagode in Sagaing. Diese lohnt sich auch zu besuchen.
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