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Golden Mount – Wat Saket

Last Updated on 30. Januar 2023 by

Golden Mount in Bangkok

Wie das Leben so spielt! Bei einem meiner ersten Besuche im Land des Lächeln wollte ich meine Eingewöhnungstage nutzen um einige Sehenswürdigkeiten in Bangkok zu erkunden. So schilderte ich ganz unbefangen meiner thailändischen Begleiterin, dass ich das „Golden Mount“ besichtigen möchte. Es kam nur ein kurzes „I don’t know“ zurück und damit war der Fall für sie erledigt. Wir lernen: für manche Thailänder sind Dinge auch mal super schnell erledigt! 🙁 So nicht! Ich hakte nach: „the big mountain with green Buddha“ – ihr Gesicht verdunkelte sich, der Farang (der Ausländer) nervt, das konnte ich anstandslos anhand ihrer schmal gewordenen Augen ablesen! Doch dann, nach kurzer Zeit, geschah das Wunder! Ihr Gesicht verwandelte sich in grenzenloses Strahlen und es folgte nur kurz: „Ah, you mean Wat Saket“! Na von mir aus auch das…. Schnell ein Taxi gesucht und los ging es zur Erkundung vom „Golden Mount“ oder Wat Saket!

Eingangsschild zum Golden Mount - Wat Saket Bangkok eine Sehenswürdigkeit in Bangkok
Eingangsschild zum Golden Mount

Wo liegt das Golden Mount – Wat Saket

Wir finden Wat Saket und den Golden Mount im Zentrum von Bangkok, nicht weit vom Lumphini Park entfernt.

Die Geschichte vom Golden Mount – Wat Saket

Begonnen hat die Geschichte um das Wat Saket und dem „Golden Mount“ schon zum Anfang der Regierungszeit von Phra Phutthayotfa Chulalok Rama I. ( *1737 – † 1809 er regierte von 1782 bis 1809) Er war auch der Begründer der Chakridynastie, die bis heute Thailand entscheidend beeinflusst.

König Phra Phutthayotfa Chulalok Rama I.
König Phra Phutthayotfa Chulalok Rama I.

Der Name Wat Saket stammt aus der Zeit des Ayutthaya-Reiches und rührt von einem Baum. So heißt der Tempel in der Übersetzung „Tempel des Saka-Baums“. Andere Quellen berichten über den Namen des Königlichen Tempels zweiter Klasse, dass sein Name folgender Übersetzung entspringt: „Sra“ entspricht dem thailändischen Wort „Reinigung“ und „ket“ ist das „königliche Haupthaar“.

Seine Majestät Rama I. beschloss die Hauptstadt Siams von Thomburi, der Hauptstadt des früheren Königs Taksin ( *1734 – † 1782), nach Bangkok zu verlegen. Dies ist der Platz des heutigen Grand Palace. Schon zu dieser Zeit befand sich vor den Stadtmauern das damals noch unbedeutende Wat Saket.

Der Platz um Wat Saket diente als Krematoriumsstätte für verstorbene Persönlichkeiten des Adels und von hohen Würdenträgern. Da es durch das Wachstum Bangkoks mit immer mehr Menschen auch immer mehr Tote gab, wurden auch immer mehr Bürger dort vor der Stadt eingeäschert. Familien, die sich diese Zeremonie nicht leisten konnten, wurden später dann einfach auf diesem Gelände verscharrt. Durch die Verwesung dieser Leichen, die teilweise von Hunden wieder ausgegraben wurden, war der Gestank bestialisch und Menschen, die an diesem Bereich vorbeikamen, versuchten so schnell wie möglich dieses Leichenfeld hinter sich zu lassen.

Die Veränderungen von Wat Saket unter Phra Nang Klao (Rama III.)

Rama III. ist es zu verdanken, dass der Ausbau von Wat Saket soweit fortschritt und fast dem heutigen Stand entsprach. Er war es auch, der einen neuen Viharn erbauen ließ. In einem dieser Räume des Viharns ist eine 9 Meter hohe Buddha-Statue zu sehen, die den Namen Phra Attharat trägt. Diese Statue stammt aus Phitsanulok und stand dort im Wat Viharn Thong. Im zweiten Raum ließ Rama V. später eine weitere Buddha-Statue aus dem Wat Dusit aufstellen.

Phra Attharat - stehende Buddha-Statue im Wat Saket in Bangkok
Phra Attharat – stehende Buddha-Statue im Wat Saket in Bangkok

Weiterhin sollte ein Hügel aufgeschüttet werden, auf dem ein Chedi stehen sollte, ähnlich dem in Ayutthaya. Im Laufe der Zeit begannen die Arbeiten zu diesem Projekt, das jedoch nie vollendet wurde. Auf dem sumpfigen Gelände brach das Bauwerk unter der eigenen Last zusammen und konnte deshalb nicht vollendet.

König Mongkut – Rama IV. führt den Bau weiter

König Mongkut Rama IV. (* 1804 – † 1868) ist es zu verdanken, dass der Boden verfestigt und stabilisiert wurde. Man begann Holzpfähle in den weichen Boden zu treiben und füllte die Zwischenräume mit Steinen auf. Jetzt entstanden auch die beiden Treppen, die in Spiralform zur obersten Plattform in 78 Metern Höhe führen.

König Mongkut Rama IV.
König Mongkut Rama IV.

König Chulalongkorn Rama V. beendet den Bau

Erst in der Zeit seiner Majestät Chulalongkorn Rama V. (* 1853 – † 1910) wurde die Bautätigkeit beim Wat Saket und dem „Golden Mount“ abgeschlossen. In der Form von Tibetischen Klöstern entstand ein quadratisches Geschoss, auf dem der goldene Chedi steht, in dem eine Reliquie Buddhas ruhen soll. In der einen Version soll König Chulalongkorn diese vom indischen Vizekönig 1877 erhalten haben. Nach einer anderen Quelle soll die Reliquie erst 1897 in Phiprahwa an der nepalesischen Grenze gefunden worden sein. Die Reliquie soll am 23. Mai 1899 zum Wat Saket gebracht worden und dort in dem kleinen Chedi eingeschlossen sein.

König Chulalongkorn Rama V.
König Chulalongkorn Rama V.

Der Phu Kha Thong – der goldene Berg

Der Berg ist schon eine beeindruckende Sehenswürdigkeit in Bangkok – wenn man bedenkt, wieviel Baumaterial bewegt werden mußte, um ihn zu erstellen. Man sollte sich Zeit nehmen, wenn man die Treppe aufwärts schreitet. Die immer wechselnde Aussicht auf die Großstadt Bangkok und die vielen kleinen Chedis, Buddha-Statuen und gestalterischen Elemente benötigen Zeit, um zu wirken. Am Eingang muß ein kleines Eintrittsgeld bezahlt werden und dann beginnt der Aufstieg.

Eingang zum Golden Mount
Eingang zum Golden Mount

Der Aufweg zum Chedi auf dem „Golden Mount“ ist für die Buddhisten schon etwas Besonderes. Schon hier beginnen viele Gläubige den meditativen Weg der Achtsamkeit und häufig wird dann an den kleinen Tempeln und Götterbildnissen ein Verehrungsgebet gehalten.

Buddh-Statue auf dem Weg zum Chedi auf dem Golden Mount
Buddha-Statue auf dem Weg zum Chedi auf dem Golden Mount

Die Erdgöttin Thorani

Eine Figur, die ich schon öfter bei meinen Wanderungen in den Tempeln in Thailand angetroffen hatte, fand ich auch hier vor. Es ist die Abbildung der Erdgöttin Thorani. Diese Göttin hat in den unterschiedlichen asiatischen Ländern auch verschiede Namen. In Thailand wird sie Phra Mae Thorani genannt. In der Übersetzung also „verehrte Mutter Thorani“.

Sie wird sehr häufig in Verbindung der Buddha-Statue mit der „Bhumisparsha Mudra“ – der „Zeugenanrufung“ – dargestellt.

In der Legende versuchte Mara, der Gott  des Bösen, ihn in seiner Meditation zu stören. Mara schickte Buddha seine sehr schönen Töchter, um ihn abzulenken. Mit einem Blick Buddhas auf die Schönen verlosch ihre Schönheit. Als weiteren Versuch bot Mara Buddha die Weltherrschaft an. Buddha blieb standhaft und lehnte ab. Als das alles nicht fruchtete forderte Mara ihn auf sein Leben zu beenden und jenen Zustand einzunehmen, den sein Geist schon erreicht hatte. Auch damit gelang Mara nicht der gewünschte Erfolg. Als Letztes wollte Mara Buddha davon überzeugen, dass er nicht einmal Anrecht auf den Boden hätte, auf dem er saß! Buddha aber bestand auf diesem Platz, den er durch viele gute Taten erworben habe. Er rief die Erde zum Zeugnis auf, indem er mit der rechten Hand den Boden berührte.

In dieser Geschichte ist auch Thorani anzutreffen. Sie beschützte den Boddhisattva Siddharta Gautama, den späteren Buddha, indem sie aus ihren Haaren große Mengen von Wasser auswrang und die Armee Maras und damit das Böse und die Verlockung wegspülte.

Sehr häufig werden neben Buddha-Statuen zwei Thorani-Figuren positioniert. Diese Erdgöttin ist auch als Brunnenfigur sehr beliebt.

Die buddhistische Erdgöttin Thoranie
Die buddhistische Erdgöttin Thoranie

Die Religiosität des Weges zum Chedi auf dem Golden Mount

Diesen freundlichen Mönch traf ich auf dem Weg zum Chedi. Er schmunzelte darüber, wie dem Farang (westlicher Ausländer) der Schweiß aus den Poren quoll. Wir hatten Mittagssonne und die Temperaturen waren schon sehr heiß. Wir kamen ins Gespräch und so gab es eine kleine Lektion des Buddhismus:

Viele Menschen werden sich der Dinge überhaupt nicht mehr bewusst ! Man kann überall seine Ruhe, den Frieden und die Gelassenheit erlangen. Du musst nur achtsam gehen ! Viele Menschen haben das verlernt und hetzen nur von einem Punkt zum anderen. Nimm dir Zeit, atme ruhig ein und aus und genieße den Weg.

Den weiteren Aufstieg folgte ich seinem Rat und es war einfach wundervoll!

Mönch auf den Stufen zum Chedi auf dem Golden Mount
Mönch auf den Stufen zum Chedi auf dem Golden Mount

Das Gebäude, auf dem der Chedi des Golden Mount steht

Bevor man das Gebäude betritt muß man wie überall in Tempelanlagen die Schuhe ausziehen. Man kann das Stockwerk, in dem in der Mitte ein kleinerer Chedie steht, umrunden. An allen vier Ecken befindet sich ein Zugang zu dem kleineren Chedi, der die Reliquie Buddhas beinhalten soll.

Kleiner Chedi mit den Reliquien Buddhas auf dem Golden Mount
Kleiner Chedi mit den Reliquien Buddhas auf dem Golden Mount

Im Rundgang befinden sich in einem Bereich wunderschöne Buddha-Statuen. Einige dieser Buddhas strahlen in einem magischen Grün.

Buddha-Statuen im Chedi auf dem Golden Mount
Buddha-Statuen im Chedi auf dem Golden Mount
Wundervolles Farbenspiel des "Grünen Buddhas" auf dem Golden Mount
Wundervolles Farbenspiel des „Grünen Buddhas“ auf dem Golden Mount

Der Blick auf Bangkok vom Chedi des Golden Mount

Auf dem Dach des Gebäudes thront der große goldfarbene Chedi. Von dort oben hat man einen wundervollen Ausblick auf Bangkok und auf das Wat Saket. Hier trifft man viele Thailänder, die ihre Opfergaben niederlegen, die Verehrung Buddhas zelebrieren und ihre Wünsche im Leben an ihn senden.

Der goldene Chedi auf dem Golden Mount in Bangkok
Der goldene Chedi auf dem Golden Mount in Bangkok
Ausblick vom Chedi aus über Bangkok und dem Wat Saket

Ausblick vom Chedi aus über Bangkok und dem Wat Saket

Das Wat Saket

Eingang zum Wat Saket
Eingang zum Wat Saket

Gerade am Morgen leuchten die Farben des Wat Saket besonders schön. Ganz besonders ist die großartige Galerie, in der wunderschöne Buddha-Statuen stehen. Gleich daneben befindet sich das Allerheiligste eines Tempels – der Bot. Gekennzeichnet wird dieser ganz besondere Bereich durch die „Bai Sema“, die so genannten Botsteine. Diese 8 „Steine“ sind hier im Wat Saket besonders schön gestaltet. Häufig ist er nur für Mönche zugänglich, die dort ihre spirituellen Handlungen durchführen.

Gallerie im Wat Saket
Gallerie im Wat Saket
Bai Sema - Bot - Stein vom Ubosot im Wat Saket
Bai Sema – Bot – Stein vom Ubosot im Wat Saket
Blick in den Ubosot des Wat Saket in Bangkok
Blick in den Ubosot des Wat Saket

Wir hatten die besondere Gelegenheit den Bot zu betreten, obwohl diese normaler Weise geschlossen ist und sogar Vorbereitungen auf eine ganz besondere Feierlichkeit anstanden.

Resume des Besuches von Wat Saket und dem Golden Mount in Bangkok

BESUCHSWERT:  ****** von ****** Kerner-Sternen Absolut sehenswert und ein Muss für jeden Thailand Besucher Die Kerner-Sterne sind die Einheit, die über die Attraktivität einer Attraktion Auskunft geben soll. Sie basieren auf einer subjektiven, persönlichen Einschätzung durch mich.

Es war wundervoll! Wer etwas Zeit mitbringt, kann diese Sehenswürdigkeit in Bangkok und recht einzigartigen Tempel voll genießen. Überall entdeckt man für das Auge neues und auch das Beobachten der Besucher, der Mönche und der Gläubigen ist sehr interessant. Am Golden Mount gibt es ein kleines Kaffee in dem man sich erholen kann.

Ich kann jedem diesen Besuch nur empfehlen zu dem an den angrenzenden Straßen kleine Handwerksbetriebe weitere schöne Fotomotive liefern.

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2 Kommentare zu “Golden Mount – Wat Saket

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