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Last Updated on 23. Februar 2023 by
Drei Sehenswürdigkeiten in Sukhothai die mit Phra Mae Ya zusammenhängen
Auch für Thailand ungewöhnlich, drei Sehenswürdigkeiten, die in Verbindung zu einer Person stehen. Dazu kommt auch noch, dass diese Sehenswürdigkeiten in Sukhothai von fast keinem Touristen besucht werden, obwohl sie alle drei durch ihre gemeinsame Geschichte einen ganz besonderen Reiz ausüben. Angefangen hat alles mit einem gemeinsamen Besuch am 19.01.2019 mit meinem Freund Michael und seiner bezaubernden Frau Gai und Wan, meiner Freundin, bei dem Phra Mae Ya Schrein mitten in der Stadt Sukhothai. Als Weiteres stand dann der Besuch der Mae Ya Höhle an und als letztes besuchte ich Wat Tham Phra Mae Ya. Doch beginnen wir von Anfang an.
Da ich jetzt hier in Sukhothai ein Haus gemietet habe und der Schrein gerade mal 3 Minuten mit dem Motorrad entfernt liegt, beschloss ich diesen erneut zu besuchen und näher zu erkunden. Heute war es dann soweit ! Voller Neugierde machte ich mich auf den Weg zum Schrein und daraus wurde ein wundervoller Tagesausflug.
Wo liegt der Phra Mae Ya Schrein
Hinter dem Schrein befindet sich das Rathaus. Es liegt an dem Fluß Yom, der aber durch eine hohe Flutmauer von der Strasse nicht zu sehen ist.
Der Phra Mae Ya Schrein
Schon sein Äußeres ist auffallend. Mit seinen vier Türmen ist er der Stilrichtung der Khmer mit den Prangs nachempfunden, den Türmen, die den mystischen Berg Meru repräsentieren. Dieses ist jedoch nicht der eigentliche Schrein. Dort stehen große goldene Buddha-Statuen, die aber auch sehenswert sind.
Der eigentliche Schrein steht vor diesem interessanten Bauwerk. Täglich kommen hier unzählige Menschen aus Sukhothai, die hier beten wollen und Phra Mae Ya Ehre erweisen wollen.
Vor dem Schrein befindet sich ein überdachter Pavillon, an dem auch Räucherstäbchen entzündet und die ersten Gebete gesprochen werden.
Rechts und links des Pavillons stehen eine Kinari und ein Kinara, zwei mythologische Wesen aus dem „Schneewald“ an den Hängen des Berges Meru, dem Weltenberg, im Himaphan Wald.
Beides sind Mischwesen, halb Mensch – halb Schwan. Häufig trifft man diese Wesen auch rechts und links von Buddha-Statuen in Tempeln an. Hier sind sie oftmals an Säulen als Dekoration angebracht. Ein schönes Beispiel hierfür finden wir im Wat Phet Wararam in Phetchabun.
Nicht nur Räucherstäbchen und Blumen werden als Gabe geopfert. Die beiden rechts und links neben der Eingangstreppe stehenden Figuren werden mit kleinen Blattgoldplättchen beklebt. Manche solcher Figuren, oftmals Buddha-Abbildungen, haben schon einen dicken Goldüberzug und dadurch einen enormen materiellen Wert erlangt.
Der Innenraum vom Phra Mae Schrein
Im Innenraum steht dann die Figur von Phra Mae Ya, das vermutliche Abbild der Phra Nang Sueang, die die Mutter von König Ramkhamhaeng und die Großmutter von König Lithais war. König Li Thai, wie er auch geschrieben wird, oder auch Phra Mahathammaracha I. war in der Zeit von 1346/47 bis zirka 1368 oder 1374 der König von Sukhothai. Die genaue Abfolge der Könige ist bisher nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt und so ist es möglich, dass noch wenigstens ein König in der Zwischenzeit regierte.
Die Figur und das Abbild der Phra Mae Ya
Die Figur aus einem Stück Stein gefertigt. Durch ihre Gesichtsform stellt die Figur vermutlich eine etwas ältere Frau dar, die eine Krone auf dem Kopf trägt. Das Gewand deutet auf die Sukhothai-Epoche hin. Die Schuhe haben gebogene Spitzen und die Füße stehen in einer etwas anormalen, aber zeitlich bedingten Haltung. Die Kleidung der Frau zeigt die typische Tanzkleidung, die in der damaligen Zeit beim typischen Sukhothai-Tanz getragen wurde. In einigen Beschreibungen werden Schmuckstücke erwähnt. Dieses konnte ich nicht erkennen, da alle Figuren von ihr mit Stoffen teilweise verhüllt waren. Auch ob die Steinfigur mit freiem Oberkörper vom Steinmetz dargestellt wurde konnte ich nicht genau feststellen und somit auch nicht bestätigen. Jedoch zeigen sich auf der Figur einer Harihara, einer Abbildung einer hinduistischen Gottheit, im Ramkhamhaeng National Museum Sukhothai deutliche Ähnlichkeiten im Schmuck und in der Kleidung.
Neugierig geworden auf die Königin und die Geschichte machte ich mich auf den Weg zur zweiten Sehenswürdigkeit, der originalen Fundstelle in der Phra Mae Höhle.
Wo liegt die Phra Mae Höhle
Die Anreise zur Höhle und dem dazugehörigen Tempel gestaltet sich für mich relativ einfach. Ich folge der N12 wie jeden Tag bis kurz vor die Stadtmauer vom historischen Teil von Sukhothai. An der Kreuzung ist dann der Weg auch schon ausgeschildert ! Man folgt von der N12 dem Weg der 1272. Nach einigen Kilometern geht es rechts ab auf die 1332 und dann dieser wieder einfach folgen. Wer hier mit dem Motorrad unterwegs ist sollte unbedingt auf Hunde am Strassenrand achten. Einige dieser Burschen sind scheinbar auf Touristen nicht gut zu sprechen. Ein Zusammenstoß mit einem Hund ist auf jeden Fall zu vermeiden, aber auch Bisswunden, vor allem in die Waden, sind schmerzhaft und ziehen oft Impfungen nach sich. Auf jeden Fall sollte jeder Reisende eine sehr gute, ausreichende und der Aufenthaltsdauer angepasste Kranken-Reiseversicherung haben.
Bei mir ging alles gut und so erreichte ich den menschenleeren Parkplatz mit dem Aufgang zur Höhle.
Die Phra Mae Ya Höhle die eigentlich keine ist
Der erste Eindruck auf dem Parkplatz war irgendwie etwas unwirklich. Einige Hunde lagen im Schatten, einer bequemte sich mich anzuknurren und zu bellen. Es war ihm aber scheinbar zu anstrengend sich zu erheben und da ich keinerlei Anzeichen machte, dass mich sein Gehabe beeindrucken würde, stoppte er und schlief wieder ein.
Auf beiden Seiten der Brücke zum Höhlenaufgang stehen kunstvoll ausgeführte Wächterfiguren in der für Thialand so bekannten Betonausführung. Infos hierüber bietet der Artikel: Freitags-Quickie – Thailand und der Beton.
Wirft man beim nicht anstrengenden Aufstieg mal einen Blick nach links entdeckt man riesige Steinformationen im Erdreich
Die nächsten Tiere, die einem begegnen, sind die Naga-Schlangen aus Beton an der Treppe die hinauf zur Höhle führen.
Hier erkennt man auch deutlich, dass es sich bei dem Fundort der Figur, die heute im Phra Mae Ya Schreib aufbewahrt wird, nicht um eine richtige Höhle handelt, sondern um einen riesigen Felsüberhang, der durch Mauern zu einer „Höhle“ umgeformt wurde. Links neben dem Eingang steht eine größere Buddha-Statue und auf der rechten Seite von der Treppe aus gesehen erblickt man den kleinen abschließbaren Eingang.
In der Mae Ya Cave
Die Eingangshöhe an der Tür schätze ich auf 1,60 Meter und auch im Innenraum hat man nirgends eine wirkliche Stehhöhe, Man muss also immer gebückt gehen und daran denken, dass eine Beule am Kopf droht, da das Gestein nicht beabsichtigt nachzugeben.
Wie schon am Anfang erwähnt war ich hier ganz alleine und konnte mich so ungestört umsehen und die Magie dieses Ortes aufnehmen. An Hand der Qualität der Figur am Altar und den dargebrachten Gaben erkennt man schon den hohen Stellenwert dieser Figur und des religiösen Hintergrunds. Besonders hat mich die Schaufensterpuppe mit der typisch thailändischen Bekleidung fasziniert. Weitere Kleidungsstücke lagen direkt daneben.
Sehr groß ist der Raum nicht und nach dem ich alles genauestens inspiziert hatte machte ich mich auf zur letzen Sehenswürdigkeit von den Dreien.
Das Wat Tham Prae Ya
Hier genügt eine sehr kurze Anfahrtsbeschreibung! Gleich nachdem man den Parkplatz verläßt liegt zirka 50 Meter auf der rechten Seite der Eingang vom Wat Tham Phra Mae Ya.
Auch hier weit und breit kein Mensch und erst recht kein Tourist. Doch halt – hatte da nicht etwas geraschelt? Langsam und gemächlich kam ein Mönch zu Vorschein, der mit Freude vernahm, dass ein Besucher den Tempel erreicht hat und dann noch dazu einer, der Englisch sprach. Er selbst sprach nur wenig und sehr unverständlich, jedoch gab er sich alle Mühe mir den Tempel zu zeigen und so folgte ich ihm.
Zuerst wurde der große weiße Buddha vom Wat Tham Phra Mae Ya präsentiert, der im typischem Sukhothai-Stil ausgeführt wurde. Dann ging es auch gleich rüber zur goldenen Pagode.
Kaum oben auf der weiß gekachelten Plattform zu Füßen Buddhas angekommen hörte ich unter mir mit einem Mal ein lautes Knacken. Ich bleib wie angewurzelt stehen mit dem Gefühl – gleich bricht hier alles zusammen. Nein, ganz so schlimm war es dann doch nicht. Es waren offensichtlich einige der Fliesen nicht richtig verlegt und hatten Hohlräume darunter. Für schmächtige Mönche hatte es eben ausgereicht, aber wenn ein richtiger gewichtiger Farang kommt… 😉 Ohne weiteren Schaden anzurichten umrundete ich die Pagode mit den vielen alten Buddha-Statuen gegen den Uhrzeigersinn und wurde dann vom freundlichen Mönch auch schon in den Raum unter der Pagode geführt!
In dem Raum befand sich ein Mönch, der in seinem Glassarg ruht. Der freundliche Mönch redete auf mich ein, aber da ich nichts verstand verzichtete ich aus Anstand auf Fotoaufnahmen und versuchte den Besuch so freundlich wie möglich hier zu beenden!
Ich hoffe dieser etwas längere Bericht findet Euer Wohlwollen und Ihr hinterlasst mir einen Kommentar!
Mit lieben Grüßen
Euer Reiner
Wer noch mehr über einen sehr interessanten Tempel finden möchte, findet hier noch weiteres zum lesen: Wat Mai Charoenphol – der größte liegende Buddha
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Vielen Dank, Euer Reiner
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