Inhaltsverzeichnis
Last Updated on 3. Mai 2023 by
Der Bergtempel Wat SaPhan Hin in Sukhothai ist mit dem stehenden Buddha eine kleine geschichtliche Perle, etwas abseits des Mainstreams in Thailand. Von seiner Plattform hat man einen wundervollen Ausblick über die Landschaft und da der Tempel nicht touristisch überlaufen ist kann man den Besuch aus vollen Zügen genießen.
Wo finde ich Wat SaPhan Hin
Der Tempel liegt etwas außerhalb unweit der Nationalstraße 12. Etwa 2 Km vom alten östlichen Stadttor Sukhothais entfernt.
Die Geschichte von Wat SaPhan Hin
In der damaligen Zeit, so auch vereinzelt noch heute, verfolgten die buddhistischen Mönche in Thailand zwei Lebensformen, um ihren Glauben zu leben. Diese zwei Gruppen studierten die Lehren Buddhas auf zwei unterschiedliche Weisen. Die einen zogen es vor in einem Tempel in der Stadt zu studieren. Diese Gruppe wurde als „Stadtmönche“ (Kamawasi) bezeichnet. Die anderen bevorzugten die Klosteranlagen außerhalb der Städte in der ruhigen Natur. Sie wurden „Waldmönche“ (AranWasi) genannt. Diese Gruppe war es, die im Bergtempel ihre Achtsamkeit lebten.
Der erhabene König Ramkhamhaeng (Pho Khun Ramkhamhaeng Maharat) ernannte einen Mönch aus der im Süden Thailands liegenden Stadt Nakhon Si Thammarat als Saṅgharāja (vom König ernannter, oberste Mönch) von Sukhothai.
Ramkhamhaeng war es auch, der den Tempel Wat SaPhan Hin erbauen ließ. In einer Inschrift auf einem Stein wird dieses von ihm erwähnt und dass die Versammlungshalle „groß und erhaben“ sei. Besonders wurde auch die stehenden Buddha Statue beschrieben. Diese Statue eines „Phra Attharot“ (Attharasa – in der Pali Sprache bedeutet achtzehn) sollte laut Ramkhamhaen also 18 Ellen, das entspräche 8,3 Meter, groß sein. Die Buddha Statue ist aber in Wirklichkeit 12,5 Meter hoch. Somit ist es also auch bewiesen, dass es in Thailand nicht nur die Übertreibungen gibt, sondern auch manche Dinge untertrieben werden 😉
Der König habe den Tempel auf einem großen Elefanten reitend besucht, um Verdienste für sein Karma und seine spätere Wiedergeburt zu erlangen. Im Thailändischen wird dieses als Tham Bun (Tham = machen Bhun = gutes) bezeichnet und ist im Buddhismus ein fester und wichtiger Bestandteil.
Der Aufstieg und der Tempelbereich von
Wat SaPhan Hin
Der gepflegte und saubere Parkplatz ist leer, als wir ankommen. Auf einem Schild wird kurz in englischer Sprache über den Wat SaPhan Hin informiert. Die Anlage gehört mit zum Historischen Park Sukhothai, es wird aber wird kein Eintritt erhoben.
Es ist noch früh am Morgen, jedoch ist die Luft schon schwül und heiß. Vor uns liegt ein Aufstieg von ungefähr 300 Metern über große Schieferplatten und kleine Geröllfelder. Es empfiehlt sich also früh den Aufstieg einzuplanen und etwas festeres Schuhwerk zu benutzen. Ganz besonders lohnenswert soll es sein, den Sonnenaufgang dort oben zu erleben.
Etwa auf halbem Weg blicken wir auf der linken Seite auf einen Chedi, der durch seine Form klar der Dvaravati Epoche zugeordnet werden kann. Die Form entspricht einer Lotusknospe und ist damit typisch für die genannte Periode.
Ein Chedi ist ein sakrales Bauwerk, das in anderen Buddhistischen Ländern auch Stupa benannt wird. Seine Form ähnelt einer auf dem Klangkörper stehenden Handglocke mit Stil. In vielen Chedis wurden Relikte von Buddha oder andere hohe religiöse Heiligtümer eingemauert. Durch bautechnische Merkmale kann man das Bauwerk sehr gut einer besonderen Zeitperiode zuordnen.
Wir aber streben weiter nach oben und werden mir einem wundervollen Ausblick über die Ebene von Sukhothai für die mühevollen Schritte belohnt.
Der Bergtempel Wat SaPhan Hin
Wenden wir uns nun dem eigentlichen Tempel oder besser gesagt den Resten davon zu. Es stehen nur noch einige Fundamente, der Buddha und die dahinterliegende Wand. Vor der stehenden Buddha-Figur befindet sich noch eine weitere Buddha-Statue in sitzender Haltung. Diese Statue ist in der Geste der Erdverbundenheit dargestellt. Siehe auch die Handhaltung Buddhas – Die Mudras.
Die Einzelheiten der Buddha-Statuen im Wat SaPhan Hin
Diese Statue zeigt uns auch durch ihre Haare und den Haarknoten, die Auswölbung auf dem Kopf, ihre Herstellungszeit auf. Die Auswölbung wird als Erleuchtungserhöhung ( Ushnisha) bezeichnet. Diese Auswölbung ist das Kennzeichen des Erleuchteten Buddha und darf von den Künstlern auch nur für Buddha, oder einen Menschen, der die gleiche Erkenntnis wie Buddha erlangt hat, verwendet werden. Das Objekt auf dem Ushnisha zeigt oft eine Flamme der Erleuchtung oder eine Lotusknospe. Das etwas rundliche Gesicht und die runden Augenbrauen unterstreichen noch einmal die zeitliche Datierung.
Für mich immer wieder beeindruckend, aber auch etwas zum Schmunzeln, die Darstellung der Füße Buddhas. Bei diesem Anblick kommt immer wieder bei mir die Frage auf, welche Schuhgröße das denn nun sein würde. Besonders ist hier die sehr flache Ausführung der Füße und die, im Verhältnis, übermäßig ausgearbeiteten Zehen zu beachten.
Das moderne Stahlbeton-Gerüst auf der Rückseite deutet auf die Instabilität der Tempel Bauwerke hin, nicht nur hier. Es kostet die Thailändern sehr viel Geld ihre kulturhistorischen Bauten zu erhalten. Leider gibt es immer noch und immer wieder auch heute Kunstdiebstähle und Plünderungen um historische Objekte, um sie in den Kunsthandel zu bringen. Auch der Tourismus führt zu einer zunehmenden Bedrohung dieser teilweise sehr empfindlichen Gebäudereste.
Ich freue mich auch hier wieder auf Eure Kommentare oder auch Beschreibungen wie Ihr den Besuch von Wat SaPhan Hin erlebt habt.
Ganz in der Nähe befindet sich der Tempel der Waldmönche Wat Aranyik in Sukhothai der auf jeden Fall einen Besuch lohnt. Er hat eine bemerkenswerte Geschichte und wurde vor dem Tempel SaPhan Hin errichte.
Euer Reiner
Ein Teespende für meine Arbeit!
Wer postet trinkt Tee und der kostet Geld! Wer mich, meinen Blog und meinen Teekonsum unterstützen möchte, darf gerne mir eine, oder mehrere Tassen Tee über PayPal ausgeben!
Mit dem Schieberegler könnt Ihr die Anzahl der gespendeten Tees auswählen! 😉
Vielen Dank, Euer Reiner
Wenn Euch meine Beiträge gefallen und ihr keinen Beitrag versäumen wollt meldet Euch doch einfach zum Blog an! Ihr erhaltet dann die neusten Mitteilungen als Hinweis per Mail!
Alle Fotos und Texte unterliegen dem Copyright FOTO-KERNER Reiner Kerner 2018-2019
Sollten Sie Interesse an Fotos oder anderen Medien für Ihre Unternehmungen und Werbezwecke haben, oder einer Kooperation sich vorstellen können, wenden Sie sich bitte per E-Mail direkt an mich.